„Versorgung der Binnenflüchtlinge übersteigt Möglichkeiten der Selbstverwaltung“
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Nach der gemeinsamen Invasion von protürkischen Söldnertruppen und HTS-Dschihadisten in Aleppo und Şehba erreichen Tausende Schutzsuchende die selbstverwalteten Städte Tabqa und Raqqa, unzählige weitere befinden sich auf dem Weg.
Der Ko-Vorsitzende des Büros für Camps und Migration, Şêxmûs Ehmed, ruft die Vereinten Nationen und internationalen Organisationen auf, dringend Hilfe für die Binnenflüchtlinge aufgrund der türkisch-dschihadistischen Invasion zu leisten.
Şêxmûs Ehmed vom Büro für Camps und Migration der Selbstverwaltung warnt, dass die Versorgung der Schutzsuchenden die Möglichkeiten der Selbstverwaltung übersteige. Die Selbstverwaltung habe Notaufnahmen eingerichtet, in denen bisher nur die Grundbedürfnisse der Menschen versorgt werden könnten. Es kämen aber immer mehr Menschen auf der Flucht vor dem Krieg in die selbstverwalteten Regionen. Die Selbstverwaltung sei entschlossen, alles daranzusetzen, deren Versorgung zu gewährleisten. Ehmed erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur ANHA: „Der Rat für soziale Angelegenheiten und Arbeit in Nord- und Ostsyrien koordiniert die Unterstützung mit den Räten aller Kantone, um die Versorgung der Flüchtlinge zu gewährleisten. Die Zahl der ankommenden Flüchtlinge übersteigt jedoch die Kapazitäten der Selbstverwaltung. Daher wird die Unterstützung internationaler Organisationen benötigt.“
Şêxmûs Ehmed appellierte an die internationalen Mächte und insbesondere die Vereinten Nationen, den Grenzübergang Til Koçer zum Irak zu öffnen. Dies sei dringend notwendig, um die Binnenflüchtlinge zu versorgen. Rojava steht ebenfalls de facto unter einem Embargo. Der Grenzübergang Til Koçer wird seit Jahren auf russische Initiative blockiert.
Humanitäre Grenzübergänge aus politischem Kalkül geschlossen
Von Juli 2014 bis Anfang 2020 ermöglichte eine Resolution des UN-Sicherheitsrats die Bereitstellung humanitärer Hilfe nach Syrien über vier Grenzübergänge. Sie wurde jährlich überprüft und erneuert, um humanitäre Hilfe in Gebieten aufrechtzuerhalten, die nicht unter der Kontrolle des Regimes stehen. In den Jahren 2019 und 2020 legten Russland und China ihr Veto gegen die Verlängerung der Resolution ein. Damit wurden alle Grenzübergänge nach Rojava geschlossen und nur Bab el-Hawa von der Türkei nach Idlib verblieb. Über diesen Grenzübergang lief die Unterstützung der Türkei für die Terrormiliz Hayat Tahrir al-Sham.
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