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Türkische Drohnen bombardieren Til Temir



Während die Angriffe der Türkei-treuen Dschihadistenallianz SNA in Minbic weitergehen, bombardieren türkische Drohnen Wohngebiete im christlich geprägten Til Temir. Auch in Erîma und Tabqa kommt es zu Attacken.

Türkei will Fakten schaffen

Im Windschatten des Sturzes von Baschar al-Assad will die Türkei in Syrien weitere Fakten schaffen, um zu verhindern, dass die Selbstverwaltung vom Fall des Regimes profitieren könnte. Während die Angriffe auf den Kanton Minbic (Manbidsch) durch die von Ankara gesteuerte Dschihadistenallianz „Syrische Nationalarmee“ (SNA) von drei Seiten weitergehen, kommt es nun auch in Til Temir (Tell Tamer) zu Attacken. Mindestens drei Angriffe durch türkische Drohnen erfassten die dortigen Sicherheitsbehörden am Sonntag, Ziel war demnach al-Heno. Das Dorf liegt rund 40 Kilometer nordöstlich der christlich geprägten Stadt und grenzt im Westen an die Gemeinde Zirgan (ar. Abu Rasen), die der türkische Staat bereits seit 2019 zu besetzen versucht. Ob Menschen infolge der Drohnenschläge verletzt wurden, ist nicht bekannt. Das Ausmaß der Schäden ist ebenfalls noch unklar.

Auch an anderen Fronten Nord- und Ostsyriens finden Angriffe statt, die ihre Quelle in der Besatzungszone der Türkei und deren Proxy-Truppen von SNA haben. In der westlich von Minbic gelegenen Gemeinde Erîma (al-Arimah) liefern sich Kämpferinnen und Kämpfer des Militärrats von Bab und der Kurdischen Front (Jabhat al-Akrad) heftige Gefechte mit SNA-Söldnern. Und auch bei Tabqa (ath-Thaura) finden Auseinandersetzungen zwischen Verbänden der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) und Islamisten statt.

Kämpfe an der Erîma-Front | Video: ANHA

In Tabqa konzentrieren sich die Angriffe der Besatzer auf ländliche Gebiete unweit der Kleinstadt Meskene (Maskanah). Laut dem Militärrat finden die Attacken ähnlich wie in Minbic von mehreren Seiten gleichzeitig statt, zum Einsatz kommen demnach schwere Artilleriegeschütze und Maschinengewehrfeuer. Am Samstag seien mindestens 27 SNA-Söldner bei Gefechten getötet worden, hieß es. Brisant: Nach Tabqa führt ein Fluchtkorridor, den die QSD im Zuge der Syrien-Offensive der Miliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) für die Evakuierung der Bevölkerung aus dem Kanton Efrîn-Şehba ausgehandelt haben. Bisher ist unklar, ob Zivilpersonen infolge der türkisch-dschihadistischen Aggression zu Schaden kamen.

Sturz des Regimes 

Am 27. November hatte die von HTS angeführte Islamisten-Offensive durch Syrien begonnen. Innerhalb kurzer Zeit besetzten die Dschihadisten viele Orte, darunter Aleppo, Hama und Homs; der Kanton Efrîn-Şehba wurde von SNA besetzt. Vergangene Nacht schließlich marschierte HTS in der syrischen Hauptstadt ein. Söldner der Organisation erklärten im Staatsfernsehen, dass sie Damaskus „befreit“ und das Assad-Regime gestürzt hätten. Assad selbst soll zuvor Damaskus mit unbekanntem Ziel verlassen haben.

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