Militärrat von Minbic startet Gegenoffensive am Tişrîn-Damm
Als Reaktion auf die anhaltenden Angriffe der türkischen Armee und ihrer islamistischen SNA-Proxys an der Tişrîn-Talsperre hat der Militärrat von Minbic eine Gegenoffensive gestartet – und meldet bereits erste Erfolge.
Als Reaktion auf die anhaltenden Angriffe der türkischen Armee und ihrer islamistischen Verbündeten an der Tişrîn-Talsperre südöstlich von Minbic (Manbidsch) haben die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) eine Gegenoffensive gestartet. Mit der Offensive „Şehîd Ezîz Ereb Minbic“, die den Namen eines gefallenen Kämpfers trägt, solle die Region von allen Besatzern und Söldnern befreit werden, teilte der Militärrat von Minbic am Montag mit. Der Verband, der die Offensive koordiniert, spielte damit auf die von Ankara gesteuerte Dschihadistenallianz „Syrische Nationalarmee“ (SNA) an, die vor zwei Wochen einen Großangriff auf die Gegend rund um den Staudamm am Euphrat gestartet hatte.
Die QSD meldeten bereits erste Erfolge. Im Zuge der bislang schärfsten
Gegenattacken der Kämpferinnen und Kämpfer an der Tişrîn-Front sei am
Montagfrüh zunächst ein Versuch der SNA, die Frontlinie zu durchbrechen,
abgewehrt worden. Bei den Auseinandersetzungen habe es „zahlreiche“
Tote und Verletzte in den Reihen der Dschihadisten gegeben, hieß es, die
Leichen von mindestens zehn Söldnern befinden sich in einem vom
Militärrat Minbics kontrollierten Gebiet. Außerdem konnten auch mehrere
Dörfer und einige Weiler in der Nähe des Staudamms von der SNA
zurückerobert werden. Es handele sich um strategische Positionen, die
zuletzt als Ausgangspunkt für Angriffe der SNA auf QSD-Einheiten
dienten, aktuell werde das Gelände durchkämmt.
Das Dorf Qisle gilt als gesäubert
Darüber hinaus seien unweit des Kraftwerks, aber auch nahe der Qereqozax-Brücke sowie anderen Orten mehrere türkische Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zerstört werden, hieß es weiter. Eines der Fahrzeuge wurde laut QSD-Angaben in Ebû Qelqel (auch Abu Qalqal) vernichtet. Der Gemeinde südlich von Minbic kommt ein hoher symbolischer Wert zu; dort war QSD-Kommandant Abu Leyla (Faisal Abdi Bilal Saadoun), der zu den Mitbegründern des Militärrats von Minbic gehört, am 3. Juni 2016 – und damit nur zwei Tage nach der am Tişrîn eingeleiteten Befreiungsoffensive gegen die Herrschaft der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) in Minbic – von einem IS-Sniper tödlich verletzt worden.
شاهد لحظة فرار مرتزقة الاحتلال التركي من محيط سد تشرين والقرى المحيطة به بعد الهجوم المضاد الذي نفذته قوات مجلس منبج العسكري
— Farhad Shami (@farhad_shami) December 23, 2024
Watch this footage showing how the Turkish occupation mercenaries flee from the vicinity of the Tishreen Dam and surrounding villages following the… pic.twitter.com/5ZACCTIySD
Derweil teilte der Militärrat weiter mit, dass sich ein SNA-Söldner in Gefangenschaft des Verbands befinde. Die Gefechte gingen „in voller Intensität“ weiter, während „unter den Terroristen ein Zustand der Angst und Verwirrung“ herrsche. Darauf deuten auch Videoaufnahmen hin, die aus einer Überwachungsdrohne des Militärrats stammen. Die Szenen zeigen unkoordiniert flüchtende Söldner in offenem Gelände.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen