Solidarität mit Varisheh Moradi in Berlin
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Das Berliner KJAR-Komitee hat mit einer Solidaritätsaktion auf den kritischen Zustand von Varisheh Moradi im Evin-Gefängnis in Teheran aufmerksam gemacht und gegen die Unterdrückung und die Verhängung von Todesurteilen im Iran protestiert.
Das Berliner Komitee der Gemeinschaft der freien Frauen von Rojhilat (KJAR) hat eine Solidaritätsaktion für die im Iran inhaftierte Aktivistin Varisheh Moradi durchgeführt. Mit der Aktion wurde auf den kritischen Zustand von Varisheh Moradi im Evin-Gefängnis in Teheran aufmerksam gemacht und gegen die Unterdrückung und die Verhängung von Todesurteilen im Iran protestiert. Die Teilnehmenden zeigten Transparente und riefen Slogans, in denen sie ein Ende der Menschenrechtsverletzungen und die Freilassung politischer Gefangener forderten und ihre Solidarität mit Varisheh Moradis Widerstand bekundeten. Der Protest war Teil einer Reihe von Unterstützungsaktionen in verschiedenen europäischen Städten, die eine Botschaft der weltweiten Unterstützung für den Widerstand von Frauen und politischen Gefangenen im Iran vermitteln.
Über Varisheh Moradi
Varishe Moradi (andere Schreibweise Warisheh) war am 1. August 2023 im Zuge einer Polizeikontrolle in der Nähe ihrer Geburtsstadt Sine (Sanandadsch) festgenommen und an einen unbekannten Ort gebracht worden. Irans Regime-Justiz beschuldigt sie der „Feindschaft zu Gott“ und „bewaffneter Rebellion gegen den Staat“. Die Vorwürfe stehen im Zusammenhang mit Moradis Mitgliedschaft in der KJAR und ihres Engagements für frauenpolitische und feministische Themen. Teheran sieht in der KJAR eine „separatistische Terrororganisation“, weil sie Teil der Partei für ein freies Leben in Kurdistan (PJAK) sei.
Drohende Todesstrafe
Nach Varishe Moradis Verschleppung war ihr Aufenthaltsort monatelang unklar. Erst durch Recherchen des Kurdischen Menschenrechtsnetzwerks (KHRN) wurde bekannt, dass die Aktivistin nach ihrer Festnahme zunächst wochenlang vom iranischen Geheimdienst in Sine brutal gefoltert, misshandelt und verhört worden war, bis sie Ende August vergangenen Jahres nach Teheran überführt wurde. Dort hielt man sie über Monate im berüchtigten Hochsicherheitstrakt 209 des Evin-Gefängnisses fest – ebenfalls unter Folter und Misshandlungen, mit dem Ziel, sie zu brechen oder ein Geständnis von ihr zu erzwingen. Seit Anfang Januar befindet sich Moradi in der Frauenabteilung der Haftanstalt. Zugang zu einem Rechtsbeistand wird ihr die meiste Zeit verwehrt. Sollte sie verurteilt werden, droht ihr die Todesstrafe.
Hungerstreik beendet
Am 10. Oktober, dem Welttag gegen die Todesstrafe, war Varisheh Moradi in einen Hungerstreik getreten, um gegen die unmenschlichen Bedingungen in den Gefängnissen des iranischen Regimes und die Todesstrafe zu protestieren. Bereits in der zweiten Woche des Hungerstreiks war der Zustand der 38-Jährigen aufgrund ihrer ohnehin schlechten gesundheitlichen Verfassung und in Haft erlittener Folter lebensbedrohlich – laut der KJAR hätte sie jederzeit kollabieren, ins Koma fallen oder sterben können. Nach einem Appell des Dachverbands der kurdischen Frauenbewegung in Rojhilat und Iran beendete die Aktivistin den Hungerstreik. Die KJAR hatte zugesagt, ihren Widerstand mit öffentlichen Aktionen und befristeten Hungerstreiks weiterzuführen und publik zu machen.
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