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Männer in Qamişlo protestieren gegen patriarchale Gewalt

 


In Qamişlo haben Männer anlässlich des bevorstehenden 25. November gegen patriarchale und staatliche Gewalt protestiert und Solidarität mit den Opfern gezeigt.

Jin Jiyan Azadî

Im nordostsyrischen Qamişlo sind am Montag hunderte Männer auf die Straße gegangen, um gegen patriarchale und staatliche Gewalt an Frauen zu protestieren. Anlass der Demonstration war der bevorstehende 25. November. Der Tag gilt weltweit als Kampftag gegen Gewalt an Frauen.

Die Demonstration fand unter dem Zeichen der Solidarität mit den Opfern männlicher Gewalt statt und wurde im Rahmen eines mehrwöchiges Veranstaltungsprogramms organisiert, das darauf abzielt, mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen ein Bewusstsein in der Gesellschaft herzustellen und Frauen zu stärken. Hinter den Aktivitäten stehen verschiedene Frauenverbände in der Autonomieregion, ihr Motto lautet „Verteidigt euch mit der Jin-Jiyan-Azadî-Philosophie“.


Der Marsch startete an der zentrumsnahen Sonî-Kreuzung und zog bis zum Şehîd-Rûbar-Platz. Viele der teilnehmenden Männer trugen Plakate mit Forderungen nach einem Ende von patriarchaler Gewalt und führten Bilder von Frauen mit sich, die Opfer von Femiziden wurden. Besonders häufig war die Kurdin Jina Mahsa Amini zu sehen, die im September 2022 von der iranischen Sittenpolizei ermordet wurde. Doch auch die Konterfeis von weiblichen politischen Gefangenen des Mullah-Regimes, darunter Varisheh Moradi und Sharifeh Mohammadi, blickten aus der Demonstration hervor.

Die Reden der Demonstration wurden von Vertreterinnen der Kongra Star, dem Dachverband der Frauenbewegung in Nord- und Ostsyrien in verschiedenen Sprachen gehalten. Cewahir Osman, die ihr Statement auf Kurdisch abgab, zitierte in ihrem Beitrag Abdullah Öcalans Formel, dernach die Befreiung einer Gesellschaft ohne die Befreiung der Frau unmöglich sei. Der Blick des Vordenkers der kurdischen Befreiungsbewegung auf die Frau gehe aber weit darüber hinaus, betonte Osman und bekam viel Applaus. Zwischendurch wurde ihre Rede von „Jin Jiyan Azadî“-Rufen unterbrochen.

„Öcalan sagt, dass, solange die Gesellschaft nicht basierend auf der Freiheit der Frau ein soziales, kulturelles und politisches Leben entwickelt, kann die Frau nicht wirklich frei sein. Wenn wir also die absolute Sklaverei stürzen wollen, in deren Spirale alle gefangen sind, müssen wir das Patriarchat brechen. Das männliche Herrschaftssystem baut auf der Versklavung der Frauen und allen weiteren unterdrückten Geschlechtern auf. Deshalb muss die gesamte Gesellschaft entsprechend der Frauenbefreiungslinie geformt werden. Nur dann können sowohl die Gesellschaft als auch die Frau frei sein. Um dieses Ziel zu verwirklichen, müssen sich auch die Männer an unserem Widerstand beteiligen. Nur so kann den patriarchalen Machtansprüchen und der Gewalt gegen Frauen einen Riegel vorgeschoben werden.“

Nach der Rede machte eine Sprecherin der Kongra Star auf die weiteren Aktivitäten anlässlich des diesjährigen 25. November aufmerksam. Viele Demonstranten kündigten ihre Teilnahme an.

 

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