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Gouverneur in Amed verbietet „Jin Jiyan Azadî“

 


Der Gouverneur in Amed hat zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen die weltweit bekannte Parole „Frau Leben Freiheit“ als „PKK-Propaganda“ verboten. Aktivistinnen der kurdischen Frauenbewegung ließen sich davon nicht aufhalten.

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Das Gouverneursamt in Amed (tr. Diyarbakır) hat die Parole „Jin Jiyan Azadî“ (Frau Leben Freiheit) verboten. Das teilte die Polizei einer Aktivistin der Bewegung freier Frauen (Tevgera Jinên Azad, TJA) im Vorfeld einer Aktion zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen telefonisch mit. Bei dem Slogan handele es sich um Propaganda einer verbotenen Organisation. Eine schriftliche Verbotsverfügung wurde nicht vorgelegt.

Die Aktivistinnen der TJA ließen sich den Mund nicht verbieten und riefen die Parole bei ihrer Aktion am Samstag im Altstadtbezirk Sûr umso lauter. Hunderte Frauen kamen mit Erbane-Trommeln und Fackeln vor die historische Stadtmauer, um ein Zeichen des Widerstands gegen männlich-staatliche Gewalt zu setzen.


Die DEM-Abgeordnete Adalet Kaya, die seit vielen Jahren in der Frauenbewegung aktiv ist und gegen Gewalt an Frauen und Mädchen kämpft, hielt eine Ansprache, in der sie das Verbot der Parole kritisierte. Der Slogan werde seit Jahren von der kurdischen Bewegung verwendet und sei zu einem Kampfruf von Frauen auf der ganzen Welt geworden, sagte die Politikerin und Aktivistin: „Zusammen mit Frauen im ganzen Land sagen wir ,Kadın Yaşam Özgürlük'. Wir grüßen den Kampf der Frauen in Afghanistan für ihr Recht auf Leben und Bildung und sagen ,Zen Zendeki Azadi'. Und gemeinsam mit Frauen auf der ganzen Welt sagen wir ,Jin Jiyan Azadî'. Keine Macht wird uns davon abhalten können. Wir lassen uns von Verboten nicht einschüchtern und werden niemals gehorsam sein.“ Die Frauen riefen daraufhin „Wir schweigen nicht, wir fürchten uns nicht, wir gehorchen nicht“ und „Jin Jiyan Azadî“.

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