Festnahme von Zeitungsmitarbeiter in Êlih verhindert
Bei Protesten in Êlih sind Journalist:innen von zivil gekleideten Bewaffneten bedroht worden. Als die mutmaßlichen Polizisten den Zeitungsmitarbeiter Veysi Akören in ein Auto zerren wollten, griffen Passant:innen ein und verhinderten die Festnahme.
In Êlih (tr. Batman) wurden Journalist:innen von zivil gekleideten Personen bedroht, die sich als Polizisten ausgaben. Korrespondent:innen der Nachrichtenagentur MA und der Frauenagentur JinNews sowie Veysi Akören, der für die Tageszeitung Yeni Yaşam arbeitet, hatten gestern die Proteste gegen die Absetzung der Bürgermeisterin und die Ernennung eines Zwangsverwalters durch das türkische Innenministerium beobachtet. Auf dem Rückweg wurden sie von zivil gekleideten Männern angehalten und nach ihren Ausweisen gefragt. Die Journalist:innen forderten die Männer auf, sich zunächst selbst auszuweisen. Daraufhin versuchten die Männer, Akgören in ein Zivilfahrzeug zu zerren.
Als der Zeitungsmitarbeiter sich wehrte und seine Kolleg:innen lautstark
protestierten, wurden Passant:innen auf den Vorfall aufmerksam und
griffen ein. Die mutmaßlichen Polizisten zogen ihre Waffen und bedrohten
die Anwesenden, zogen sich jedoch letztendlich zurück und flüchteten in
ihrem Auto. Die Journalist:innen kommentierten die Flucht mit der
Parole „Die freien Medien lassen sich nicht zum Schweigen bringen“,
Aktivist:innen riefen: „Unser Widerstand wird siegen!“
Viele Festnahmen seit Beginn der Proteste
Seit Anfang der Woche sind viele Menschen bei den Protesten in Êlih festgenommen worden, darunter auch Kinder. Die genaue Anzahl ist unbekannt, mehrere Personen wurden auf der Straße von maskierten Männern überwältigt und in zivilen Fahrzeugen mit gefälschten Kennzeichen weggebracht. Veysi Akören und die JinNews-Reporterin Pelşin Çetinkaya waren bereits am Dienstag bei ihrer Berichterstattung über die Proteste in Gewahrsam genommen worden.
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