Istanbul: Wütende Proteste vor dem Rathaus in Esenyurt
Vor dem von der Polizei abgeriegelten Rathaus im Istanbuler Stadtbezirk Esenyurt kommt es zu wütenden Protesten. Der CHP-Bürgermeister Ahmet Özer wurde verhaftet, das türkische Innenministerium hat einen Zwangsverwalter ernannt.
Die Proteste gegen die Verhaftung des Bezirksbürgermeisters Ahmet Özer (CHP) und die Ernennung eines staatlichen Treuhänders für die Verwaltung der Istanbuler Stadtgemeinde Esenyurt durch den türkischen Innenminister dauern an. Die CHP hat zu einer Protestkundgebung vor dem Rathaus in Esenyurt aufgerufen und mitgeteilt, dass 411 Bürgermeister:innen der Partei aus der ganzen Türkei daran teilnehmen werden. Auch die DEM-Partei und die Arbeiterpartei TIP beteiligen sich an den Protestaktionen.
Der DEM-Vorstand tagt heute im Bezirksverband Esenyurt und kündigte für
den Nachmittag eine Stellungnahme an. Weil der Platz vor dem Rathaus von
der Polizei mit Gittern abgeriegelt wurde, sollen die Proteste jetzt
auf den nahegelegenen Platz der Republik in Esenyurt verlagert werden.
Der kurdische CHP-Politiker Ahmet Özer ist vor sieben Monaten zum
Bürgermeister von Esenyurt gewählt worden. Er wurde gestern als
vermeintliches Mitglied einer Terrororganisation verhaftet, die
Istanbuler Generalstaatsanwaltschaft wirft ihm Verbindungen zur PKK vor.
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