Irak: Racheakt gegen die Frauenbewegung
Interview "medico international" 12.09.2024 Protestaktion von Frauen auf dem Tahrir-Platz in Bagdad. (Foto: Ahmed Saad/REUTERS) Im Irak formiert sich breiter Widerstand gegen eine geplante Änderung des Personenstandsgesetzes. Gespräch mit medico-Partnerin Nadia Mahmood m edico: Das säkulare Personenstandsrecht von 1959 soll reformiert und Eheschließungen durch nichtstaatliche religiöse Gerichte sollen gleichgestellt erlaubt mit Eheschließungen vor staatlichen Gerichten. Dagegen wehren sich Frauenorganisationen im ganzen Land. Worum geht es genau? Nadia Mahmood: Es gibt einen langen Kampf im Irak um das Personenstandsgesetz, der 1959 mit der Einführung des Gesetzes Nummer 188 unter dem damaligen Präsidenten al-Hakim beginnt. Dieses Gesetz bedeutete eine Säkularisierung des Familien