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Polizei überfällt Hochzeitsfeier in Istanbul


In der Türkei sind in den letzten Wochen Dutzende Menschen festgenommen, misshandelt und verhaftet worden, weil sie zu kurdischen Liedern gesungen und getanzt haben. Zuletzt wurde eine Hochzeitsfeier in Istanbul von der Polizei gestürmt.

Acht Festnahmen wegen „politischer Musik“

Die türkische Polizei hat eine Hochzeitsfeier im Istanbuler Bezirk Esenyurt überfallen. Die Begründung für die Razzia waren „politische Lieder“ auf der Feier. Acht Personen wurden festgenommen, darunter die Gastgeber:innen und Musiker:innen. Ihnen wird Propaganda für eine verbotene Organisation vorgeworfen. Nach Verhören auf der Polizeiwache Kıraç wurden fünf der Betroffenen freigelassen. Die anderen drei Festgenommenen befinden sich noch in Gewahrsam.

Kriminalisierung der kurdischen Kultur und Sprache

In der Türkei sind in den letzten Wochen Dutzende Menschen festgenommen, misshandelt und verhaftet worden, weil sie gesungen und getanzt haben – zu kurdischen Liedern, die als „Propaganda für eine Terrororganisation“ ausgelegt werden. Die Kriminalisierung der kurdischen Kultur und Sprache wird als Antiterrorkampf dargestellt. Die gegenwärtige Verfolgungswelle kann praktisch jede Person erfassen, die irgendwann mal auf einer Feier, einem Konzert oder Kulturfestival zu vermeintlich „terroristischen Liedern“ getanzt hat. Die DEM-Partei wies kürzlich darauf hin, dass türkische Sicherheitsbehörden systematisch soziale Netzwerke wie TikTok oder Instagram nach Videos von kurdischen Veranstaltungen durchforsten, um vermeintliche „Propagandisten der Terrororganisation“ – gemeint ist die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) – ausfindig zu machen.

 

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