„Wir machen Kurdistan zum Grab der Besatzer“
Guerillakämpfer:innen aus den Widerstandsgebieten Sergelê und Girê Bahar in Südkurdistan beschreiben den türkischen Expansionismus als globale Bedrohung und rufen zum breiten Widerstand auf.
Derzeit läuft ein massiver Angriff der türkischen Armee auf die Medya-Verteidigungsgebiete, insbesondere auf die Region westlich des Zap. Unterstützt wird die türkische Armee dabei von der Barzanî-Partei PDK. Doch die Guerilla schlägt die Invasionstruppen immer wieder zurück und geht am Boden und in der Luft mit effektiven Aktionen in die Offensive. Sergelê und der Bahar-Gipfel sind für den heftigen Widerstand in den letzten Tagen und Wochen bekannt geworden. Die Guerilla hat mehrere große Angriffe der türkischen Armee dort zurückgeschlagen, die Invasionstruppen in die Defensive gedrängt und Dutzende von Angriffen aus der Luft und am Boden durchgeführt. Im ANF-Gespräch äußerten sich am Widerstand beteiligte Kämpfer:innen der YJA Star (Verbände freier Frauen) und der HPG (Volksverteidigungskräfte).
„Wir versetzen dem Feind effektive Schläge“
Die YJA-Star-Kämpferin Tekoşîn Adil erklärte: „Zunächst einmal möchten
wir unserer nach Beginn des Invasionsangriffs am 4. Juli gefallenen
Genossen Canfeda Efrîn und Canfeda Soro
gedenken. Der Invasionsangriff des türkischen Staates auf Südkurdistan
schafft eine nicht nur für Kurdistan, sondern für die ganze Welt
gefährliche Situation. Das Ziel der Besatzer ist es, den gesamten Nahen
Osten zu besetzen und zu kolonisieren. Das konkreteste Beispiel dafür
können wir in Kurdistan sehen. Seit Beginn der Invasionsoperation wurden
viele Dörfer niedergebrannt und zerstört. Es werden nicht nur die
Dörfer zerstört, sondern ganze Landstriche Kurdistans niedergebrannt.
Wie unsere Gefallenen sagten, werden wir die kurdischen Regionen zum Grab des türkischen Besatzerstaats machen. Wir werden eine Situation schaffen, dass sie nicht mehr in der Lage sein werden, auch nur einen Fuß auf kurdisches Land zu setzen. Unsere Freundinnen und Freunde haben den Feind mit Guerillataktik eingeschlossen und umzingelt. Aller Erschwernisse zum Trotz fügen wir dem Feind auf der Grundlage unserer Willenskraft immer neue Schläge zu. Denn wir führen diesen Krieg auf der Grundlage einer Idee und einer Philosophie. Wir haben eine Überzeugung und ein Ziel und wir glauben, dass wir damit den Sieg erringen werden. Das ist auch unser Appell an unser Volk. Alle, die sich als patriotisch bezeichnen, müssen sich mit diesem Verantwortungsbewusstsein dem Widerstand anschließen. Wenn man sich diesem Widerstand anschließt, dann muss man daran glauben, dass wir den türkischen Besatzerstaat mitsamt der von ihm geschaffenen schmutzigen Mentalität gemeinsam vernichten werden."
„Wir werden den Sieg gemeinsam mit unserem Volk erringen“
Die YJA-Star-Kämpferin Berçem Soran schloss an: „Mit dem Angriff des
türkischen Staates auf Südkurdistan wurden dessen Absichten offenkundig.
Das Ziel der Besatzung ist es, die Bevölkerung von Südkurdistan in die
Flucht zu zwingen und ihr Land auszuplündern. Dies wird durch das
Vorgehen in der Region Sergelê deutlich. Der türkische Staat bombardiert
und brennt Dörfer nieder. Die Menschen in Südkurdistan protestieren,
aber sie sollten Widerstand leisten und den Besatzern nicht erlauben,
sich in ihrem Land zu bewegen. Dieses Land gehört dem kurdischen Volk.
Die Menschen sollten gegenüber den Invasionstruppen, die sich frei in
den Dörfern bewegen, und ihren Banden, die die Dorfbevölkerung
vertreiben, nicht schweigen. Es ist unser Land. Wir werden nicht
zulassen, dass die Invasoren Kurdistan besetzen.
Ein weiterer Punkt ist, dass die PDK Südkurdistan dem türkischen Staat überlässt. Als Freiheitsguerilla ist unsere Haltung gegenüber der Besatzung klar. Wir werden weder den Invasoren noch dem Verrat den Sieg überlassen. Natürlich werden wir dies gemeinsam mit unserem Volk tun. Unser Volk soll wissen, dass die Freiheitsguerilla immer an seiner Seite ist. Und wir sind davon überzeugt, dass wir gemeinsam den Sieg erringen werden."
„Jeder Ort, den ihr in Kurdistan betretet, wird euer Grab werden“
Der HPG-Kämpfer Erdal Qendîl fügte abschließend an: „Mit ihrer
Guerillataktik und den Formen des Guerillakampfes haben unsere
Freundinnen und Freunde der Operation, die der türkische Besatzungsstaat
mit Unterstützung der PDK am Abend des 3. Juli zwischen 20 und 21 Uhr
in Sergelê startete, schwere Schläge versetzt. Die türkische Armee steht
angesichts dessen unter Schock. Mit dem Guerillawiderstand wurde den
Invasoren folgende Botschaft übermittelt: Jeder Ort, den ihr in
Kurdistan betretet, wird euer Grab werden. Aber auch die PDK, die den
Invasionstruppen bereitwillig kurdisches Land überlässt, muss gestoppt
werden. Das kurdische Volk muss Widerstand gegen den Verrat der PDK
leisten. Als Freiheitsguerilla werden wir die Invasoren auf diesem Land
nicht leben lassen, egal was passiert. Die schwer getroffenen Invasoren
machen ihrem Ärger Luft, indem sie kurdische Dörfer niederbrennen und
Waldgebiete bombardieren. Wir versprechen unserem Volk: Wir werden
unseren Widerstand nicht aufgeben, bis wir in einem freien Kurdistan
leben.“
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