Baghdadi-Witwe wegen Verbrechen an Ezidinnen zum Tode verurteilt
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Das Strafgericht Karkh hat eine der Witwen des IS-Führers Abu Bakr al-Baghdadi wegen Verbrechen an ezidischen Frauen zum Tode verurteilt. Von 1999 bis zu dessen Tötung 2019 war Asma Mohammed die erste Ehefrau des selbsternannten Kalifen.
Ein irakisches Gericht hat eine der Witwen des IS-Führers Abu Bakr al-Baghdadi wegen Verbrechen an ezidischen Frauen zum Tode verurteilt. Die Angeklagte habe Ezidinnen in ihrem Haus festgehalten und ihre Entführung durch Terroristen der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Şengal (Sindschar) unterstützt, teilte der Hohe Justizrat am Mittwoch mit. Den Namen der Verurteilten nannte die oberste Justizbehörde des Landes nicht, doch zwei Gerichtsvertreter identifizierten sie als Asma Mohammed.
Asma Mohammed, auch bekannt als Umm Hudaifa, war seit 1999 mit Al-Bagdadi verheiratet. Sie war die erste Frau des selbsternannten „Kalifen“. Nach ihrer Verhaftung 2018 in der Türkei wurde sie im vergangenen Jahr den irakischen Behörden übergeben. Das Urteil fiel wenige Wochen vor dem zehnten Jahrestag des IS-Angriffs auf Şengal.
Al-Baghdadi hatte Ende Juni 2014 ein Kalifat in großen Teilen Iraks und Syriens ausgerufen und eine Schreckensherrschaft installiert. Am 3. August 2014 überfiel seine Terrormiliz im Nordwesten des Irak die Şengal-Region – das letzte zusammenhängende Siedlungsgebiet der ezidischen Gemeinschaft. Das Ziel war, eine der ältesten Religionsgemeinschaften auszulöschen.
Durch systematische Massakrierung, Vergewaltigung, Folterung, Vertreibung, Versklavung von Mädchen und Frauen sowie der Zwangsrekrutierung von Jungen als Kindersoldaten erlebten die Ezidinnen und Eziden den von ihnen als Ferman bezeichneten 74. Völkermord in ihrer Geschichte. Mindestens 10.000 Menschen fielen den IS-Massakern zum Opfer. Mehr als 400.000 Menschen wurden aus ihrer Heimat vertrieben und über 7.000 Frauen und Kinder wurden verschleppt, von denen bis heute etwa 2.700 vermisst werden. Daher stellt dieser Genozid in seiner Form zugleich auch einen Femizid dar.
2019 wurde al-Baghdadi bei einem Spezialeinsatz von US-Truppen und den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) getötet. Er versteckte sich zu dem Zeitpunkt in einem Gebäude unweit eines türkischen Militärstützpunktes nördlich von Idlib. Die türkische Besatzungszone im Norden Syriens gilt seit Jahren als sicherer Hafen für den IS und andere Terrorgruppen. Erst Ende Juni war in der Nähe von Efrîn ein ranghohes IS-Mitglied bei einem US-Luftangriff getötet worden.
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