Wie kann ein Mensch das aushalten?
|
|
|
Der
Sommer hat gerade erst begonnen, und Syrien leidet bereits unter extremer
Hitze, der Millionen Menschen in den Zeltlagern schutzlos ausgeliefert
sind. An den heißesten Tagen klettert das Thermometer auf über 45 Grad
Celsius, in den Zelten staut sich die unerträgliche Hitze. Manche
Bewohner*innen haben zwar kleine Solarzellen für Ventilatoren, heiße
Luft herumwirbeln bringt aber keine Abkühlung.
Die
Campbewohner*innen erleiden regelmäßig schwere Sonnenbrände und
Verbrennungen ersten und zweiten Grades oder kollabieren. Besonders
betroffen sind ältere Menschen, vor allem jene mit
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, und Kinder. Weitere Krankheiten verbreiten
sich rasend aufgrund mangelnder Hygienemöglichkeiten. Weil es keine
stabile Stromversorgung gibt, können Nahrungsmittel nicht gekühlt werden
und verderben schnell. Das zieht nicht nur Ungeziefer an: Aufgrund der
Armut in den Camps sind die Menschen gezwungen, die verdorbenen
Lebensmittel trotzdem zu essen, was immer wieder zu
Lebensmittelvergiftungen führt. |
|
|
Insbesondere
für Bewohner*innen der Camps sind Wasserlieferungen kaum bezahlbar. Die
Wasserstände sind in ganz Nordsyrien drastisch gesunken, das treibt die
Preise nach oben.
In den
vergangenen Jahren haben internationale Hilfsorganisationen während der
Sommermonate Eisblöcke, Ventilatoren und zusätzliches Wasser in die
Camps gebracht. Doch mit der nachlassenden Hilfe ist auch diese Quelle
weitestgehend versiegt. In zahlreichen Camps wurden die
Wasserverteilungen komplett eingestellt. Obwohl die Campleitungen und
Bewohner*innen in den vergangenen Wochen immer wieder Notrufe abgesetzt
haben, blieb Hilfe bislang aus.
Angesichts
der großen Not haben unsere Partner*innen ihre Nothilfemaßnahmen
angepasst. Sie verteilen sauberes Trinkwasser sowie Lebensmittel, die
auch ungekühlt lange haltbar sind. Außerdem versorgen sie die Menschen
mit Hygieneartikeln und Insektenschutzmittel, um Krankheitsausbrüche
einzudämmen. Mit gespannten Planen versuchen sie, Schattenplätze im
Freien zu schaffen. Denn in den meisten Camps gibt es keine Bäume oder
Sträucher, unter die man sich zurückziehen könnte. |
|
|
Unsere Partner*innen (hier vom zivilen Zentrum Anbar) versorgen die Campbewohner*innen mit Trinkwasser
und sorgen für Abkühlung bei den Kindern.
|
|
|
Die
extremen Temperaturen erschweren auch die Arbeit unserer Partner*innen
erheblich. „Von den Verteilungen und der Aufklärungsarbeit kehren wir
oft mit Sonnenbrand, Sonnenstich und anderen Beschwerden zurück, weil
auch wir der sengenden Sonne in den Camps nicht ausweichen können. Nach
solchen Einsätzen
bin ich oft tagelang erschöpft und werde häufig krank. Stellt euch vor,
dass Menschen jeden Tag unter diesen Bedingungen leben müssen“,
berichtet unsere Partnerin Huda Khaity vom Frauenzentrum Idlib. |
|
|
Trotzdem
werden unsere Partner*innen in diesem Sommer wieder so vielen Menschen
wie nur möglich helfen. Unterstützen Sie sie dabei mit einer Spende.
Jeder Euro spendet Schatten und Wasser! |
|
|
Vielen Dank und herzliche Grüße!
Svenja Borgschulte
für das Team von Adopt a Revolution
Kommentare
Kommentar veröffentlichen