Iranischer Filmemacher zu Haft und Peitschenhieben verurteilt
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Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof ist von der Regimejustiz zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Die Strafe gegen den Berlinale-Gewinner beinhaltet auch Peitschenhiebe, eine Geldstrafe und die Beschlagnahme von Eigentum.
Der iranische Filmemacher und Berlinale-Gewinner Mohammad Rasoulof ist Berichten zufolge in Iran zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Wie der Rechtsanwalt Babak Paknia im Onlinedienst X schrieb, verurteilte ein Gericht in der Hauptstadt Teheran den Regisseur zu acht Jahren Haft. Rasoulof soll demnach auch mit Peitschenhieben bestraft werden.
Pania zufolge begründete die Regimejustiz das strenge Urteil mit dem Vorwurf „Verschwörung gegen die nationale Sicherheit“. Sein Mandant soll darüber hinaus eine Geldstrafe zahlen, auch die Beschlagnahme von Eigentum wurde erwähnt. Wegen Besonderheiten im iranischen Recht wird der 52-Jährige nur fünf Jahre seiner Strafe absitzen müssen. Das Urteil wurde noch nicht in den staatlichen Medien veröffentlicht.
Rasoulofs Film „Der Samen der Heiligen Feige“ soll diesen Monat beim Filmfestival in Cannes aufgeführt werden. Sein Anwalt erklärte, die Behörden hätten am 30. April einige Mitglieder der Filmcrew für Befragungen vorgeladen. Sie seien verhört und unter Druck gesetzt worden, den Film vom Festival zurückzuziehen. Auch sei Schauspielern die Ausreise aus Iran untersagt worden. Es gilt als unwahrscheinlich, dass Rasoulof das Land verlassen darf, um an dem Festival in Südfrankreich teilzunehmen.
Mohammad Rasoulof gilt in Iran als äußerst kritischer Filmemacher und lebte abwechselnd in Teheran und Hamburg. Trotz eines langjährigen Berufsverbots schaffte er es immer wieder, Filme zu machen. 2020 bekam er für sein Werk „Doch das Böse gibt es nicht“ den Goldenen Bären verliehen. Den Preis konnte er nicht entgegennehmen, weil die iranische Justiz schon damals ein Ausreiseverbot gegen ihn verhängte.
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