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Kurdisch-arabische Gruppe tritt den Befreiungskräften Efrîns bei


Junge Kurd:innen und Araber:innen haben sich den Befreiungskräften Efrîns angeschlossen. Die Gruppe begründet ihre Entscheidung mit der völkerrechtswidrigen Besatzung nordsyrischer Gebiete durch die Türkei und islamistische Söldner.

Eine Gruppe junger Kurd:innen und Araber:innen hat ihren Beitritt zu den Befreiungskräften Efrîns (HRE) verkündet. Die Gruppe begründet ihre Entscheidung mit der völkerrechtswidrigen Besatzung nordsyrischer Gebiete durch die Türkei und den Menschenrechtsrechtsverletzungen in der Besatzungszone und erwähnt auch die seit 25 Jahren andauernde Gefangenschaft von Abdullah Öcalan im türkischen Inselgefängnis Imrali. Die Türkei sei ein faschistischer Kolonialstaat und eine Besatzungsmacht und greife das Volk mit verschiedenen Kriegsmethoden an, so die Erklärung:

„Vor den Augen der Weltöffentlichkeit wurden Efrîn, Serêkaniyê und Girê Spî besetzt. Der türkische Staat und seine Banden gehen in diesen Gebieten mit schmutzigen Methoden gegen unser Volk, unsere Frauen und unsere Jugend vor. Diese Methoden reichen von Mord über Entführung, Vergewaltigung und Plünderung bis zur systematischen Veränderung der demografischen Struktur. Unser Volk wird mit Kampfflugzeugen und Drohnen angegriffen und überall unterdrückt und die Welt bleibt angesichts dessen stumm, blind und taub. Als kurdische und arabische Jugendliche aus der widerständigen und rebellischen Bevölkerung teilen wir mit, dass wir uns auf dem Weg zur Freiheit dem bewaffneten Kampf gegen den Feind anschließen.“

In der Erklärung wird Rache für die Angriffe auf die Bevölkerung und die gefallenen HRE-Kämpfer:innen Cûdî Gabar, Cûdî Reşo, Çîçek Kobanê, Jiyan Efrîn und Dilşêr Serekaniyê angekündigt. Die Gruppe ruft junge Frauen und Männer dazu auf, sich ebenfalls dem Freiheitskampf anzuschließen.

HRE: Für die Befreiung von Efrîn gegründet

Die HRE – Hêzên Rizgariya Efrînê – haben sich nach der Besatzung von Efrîn (Afrin) durch die Türkei mit dem Ziel gegründet, die Region zu befreien und eine Rückkehr der vertriebenen Bevölkerung zu ermöglichen. Durch den Angriffskrieg Anfang 2018 sind rund 300.000 Menschen vertrieben worden. Bis zu der türkischen Invasion war Efrîn die stabilste Region Syriens und galt inmitten eines brutal geführten Bürgerkriegs als sicherer Hafen für unzählige Binnenvertriebene aus anderen Teilen des Landes. Der Angriff auf die ehemals nach dem Kantonsprinzip von Rojava selbstverwaltete Region kam zu einem Zeitpunkt, als eine mögliche politische Lösung nach der weitgehenden Zerschlagung der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) wieder vermehrt diskutiert wurde. Bei ihrem Angriffskrieg bediente sich die Türkei der Unterstützung dschihadistischer Milizen, die durch Ankara ausgebildet, ausgerüstet und finanziert worden sind und heute dem Besatzungsregime dienen. Durch die Ansiedlung ihrer Familien wird die demografische Struktur gezielt verändert.

Strafanzeige in Karlsruhe gegen Verbrechen in Efrîn

Kurz vor dem sechsten Jahrestag der türkischen Besetzung von Efrîn hat die Berliner Menschenrechtsorganisation ECCHR (European Center for Constitutional and Human Rights) zusammen mit „Syrians for Truth and Justice“ (STJ) bei der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe Klage gegen die Verantwortlichen des Terrorregimes in Efrîn eingereicht. Anklagegrund: Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Nach dem sogenannten Weltrechtsprinzip können solche Verbrechen auch in Deutschland strafrechtlich verfolgt werden.

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