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Vier Kurd:innen in Ûrmiye wegen Spionagevorwurfs hingerichtet

 


In Rojhilat sind vier Kurd:innen hingerichtet worden, die wegen Spionage für Israel verurteilt worden waren. Sie waren während der Hochphase der „Jin, Jiyan, Azadî“-Revolte festgenommen worden und wurden schwer gefoltert.

In Rojhilat sind drei kurdischstämmige Männer und eine Frau wegen des Vorwurfs der Spionage für Israel hingerichtet worden. Ihnen sei dem Regime-Sprachrohr Mizan Online zufolge zur Last gelegt worden, für den israelischen Geheimdienst Mossad gearbeitet zu haben. Die in Frankreich ansässige Menschenrechtsorganisation Kurdistan Human Rights Network (KHRN) berichtete ebenfalls über die Exekutionen im Zentralgefängnis in der ostkurdischen Stadt Ûrmiye, die am Donnerstagabend wohl unter Aufsicht von Agenten des iranischen Geheimdienstministeriums erfolgt sind. Ihren Informationen zufolge handelte es sich um politische Gefangene.

Laut Mizan waren Nasim Namazi (54), Wafa Hanareh (35), Aram Omari Bardiani (35) und Rahman Parhazo (34) Teil einer Gruppe von zehn Angeklagten. Ihnen wurde vorgeworfen, mit Sabotageaktionen die nationale Sicherheit gefährdet zu haben. Laut dem KHRN befanden sie sich zuvor über Monate in Isolationshaft in Ûrmiye sowie im berüchtigten Trakt 209 des Evin-Gefängnisses in Irans Hauptstadt Teheran und wurden schwer gefoltert.

Zum Zeitpunkt der Festnahmen der nun Hingerichteten demonstrierten Tausende Menschen in Rojhilat und Iran gegen das islamistische Mullah-Regime. Die durch den Feminizid an der Kurdin Jina Mahsa Amini in Gewahrsam der sogenannten Sittenpolizei ausgelösten Proteste, auch bekannt als „Jin, Jiyan, Azadî“-Revolution, wurden gewaltsam bekämpft. Hunderte Menschen kamen ums Leben, Tausende wurden verletzt und Zehntausende landeten im Gefängnis.

Wie das KHRN weiter berichtete, wurden die Leichen der vier kurdischen Gefangenen nicht ihren Familien übergeben. Das Regime verweigere die Herausgabe der sterblichen Überreste der Hingerichteten ohne Angabe von Gründen, teilte die Organisation unter Verweis auf Angehörige mit. Vor dem Zentralgefängnis in Ûrmiye harrten seit vergangener Nacht trotz hoher Präsenz von Regimekräften weiterhin Angehörige aus und forderten die Herausgabe ihrer exekutierten Familienmitglieder.

750 Hinrichtungen in 2023

Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Praxis der Todesstrafe in Iran seit Jahrzehnten. Ihren Erkenntnissen nach ließ die Justiz der Islamischen Republik 2023 deutlich mehr Menschen hinrichten als in den Jahren zuvor. Offizielle Zahlen zu den Hinrichtungen gibt es nicht. Laut einem Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation HRANA wurden in diesem Jahr rund 750 Menschen exekutiert.

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