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Die Guerilla hat 2014 den Status von Südkurdistan vor dem IS gerettet

Der Kampf der Guerilla gegen den IS hat auch den Status von Südkurdistan gerettet. Hätte die Guerilla 2014 in Mexmûr keinen Widerstand geleistet, wäre Hewlêr von Islamisten erobert worden.

2014 war das Startjahr des genozidalen Plans des türkischen Staates gegen die kurdische Freiheitsbewegung und das kurdische Volk. Die AKP-Regierung, die nie davor zurückschreckte, kurdisches Blut zu vergießen, wollte ihr Vernichtungskonzept entsprechend ihrer auf Völkermord und Kolonialismus basierenden Politik in diesem Jahr vor allem über den IS in die Tat umsetzen.

Dass sich viele Kräfte ohne Widerstand gegen den IS zurückzogen, war für seine Unterstützer im Hintergrund eine unglaubliche Gelegenheit. Diese mörderische Politik erhielt jedoch ihren ersten großen Schlag, als die kurdische Befreiungsbewegung aufgrund der Voraussicht und Anweisung von Abdullah Öcalan für die gesamte Menschheit einen Kampf von historischer Bedeutung gegen den IS führte und die islamistische Terrororganisation in Şengal, Mexmûr, Kerkûk und Kobanê zurückschlug. Vor allem die erste Intervention kleiner Guerillagruppen in Mexmûr und Şengal verhinderte eine noch größere Katastrophe und den geplanten Genozid am kurdischen Volk. Damit einhergehend trat das gesamte kurdische Volk mit großer Opferbereitschaft in den Widerstand gegen den IS und alle salafistischen Gruppen. Angeführt von der Freiheitsguerilla Kurdistans verhinderte es mit Tausenden Gefallenen, dass der IS im Nahen und Mittleren Osten ein Imperium errichten konnte. Die HPG und YJA Star übernahmen mit ihrer opferbereiten Kampfpraxis für einen hohen Preis eine führende Mission, indem sie allen die notwendige Einstellung und den Mut für den Widerstand gegen den IS vermittelten. Dieser Mission werden sie bis heute gerecht. Der Kampf und der in diesem Kampf gezahlte Preis ist eine historische Tatsache, die nicht übersehen werden kann. Sie zu ignorieren, wäre ein großer Irrtum.

Die Kommandantur des Volksverteidigungszentrums hat in ihrer letzten Erklärung bekannt gegeben, dass die Guerilla, die das Flüchtlingslager Mexmûr 2014 gegen den IS zu schützen begann, ihre Mission erfüllt und sich in ihre eigenen Gebiete zurückgezogen hat. Was in der damaligen Zeit und anschließend geschehen ist, muss richtig verstanden werden.

Mexmûr und der Angriff des IS

Bekanntlich ist Camp Mexmûr ein prägnantes Beispiel für das Scheitern der Politik, mit der der türkische Staat das kurdische Volk seit vierzig Jahren zu vertreiben und zu vernichten versucht. Zehntausende patriotische Menschen gingen aus dem Norden in den Süden Kurdistans, weil der türkische Staat ihre Dörfer zerstörte. Dort hielten sie stand gegen die Unterdrückung durch die PDK, die sich kaum von dem türkischen Vorgehen unterschied. Die Menschen mussten mehrmals weiterziehen und ließen sich schließlich 1998 in Mexmûr nieder. Es ist ihnen seit fast drei Jahrzehnten gelungen, ihre patriotische Haltung zu bewahren und ihr eigenes System erfolgreich gegen alle Unterdrückung und Angriffe zu verteidigen.

Der IS löste 2014 mit seinem blutrünstigen Vorgehen überall große Angst aus und zwang alle militärischen Kräfte in der Region zum panischen Rückzug. Von vielen Orten flohen die dort stationierten Peschmerga und die irakische Armee ohne jegliche Gegenwehr. In diesem Szenario begann der IS am 7. August 2014 mit einem Angriff auf Mexmûr. Die PDK kollaborierte seit vielen Jahren mit dem türkischen Staat und hatte keine Vorkehrungen für das Camp getroffen. Der Angriff des IS lief jedoch nicht wie geplant, denn obwohl es eine Einigung dafür gab, richteten die islamistischen Banden ihren Blick auf andere Gebiete in Südkurdistan, die unter der Kontrolle der PDK standen. Der IS eroberte die siebzig Kilometer vor Hewlêr [Erbil] liegende Gemeinde Giwêr. Einige Peschmergakämpfer leisteten zwar kurzzeitigen Widerstand, wurden anschließend jedoch zurückgezogen. Die Bevölkerung flüchtete in großer Angst.

Weil der IS ohne Gegenwehr weiter vorrücken konnte, geriet auch die Bevölkerung von Hewlêr in Panik. Wer ein Auto und Benzin hatte, floh in Gebiete wie Şaklawa, Barzan und Selahaddin, die sicherer erschienen. Aufgrund der hohen Nachfrage brachen die Telefonnetze zusammen. In dieser Atmosphäre höchster Anspannung gaben führende Vertreter Südkurdistans eine Erklärung nach der anderen ab. Zu diesem Zeitpunkt war noch kaum bekannt, dass sie als erste die Flucht ergriffen hatten. Mesûd Barzanî bat die kurdische Befreiungsbewegung sogar schriftlich um die Hilfe der Guerilla.

Mexmûr wurde von einer siebenköpfigen Guerillagruppe verteidigt

Die Freiheitsguerilla Kurdistans verteidigt die Bevölkerung in allen vier Landesteilen und führt den Befreiungskampf mit großer Entschlossenheit und unter allen Umständen, selbst wenn es das Leben ihrer Kämpferinnen und Kämpfer kostet. Mit diesem Anspruch rückte sie auch zur Verteidigung von Mexmûr an. Die Vorhut bildete eine siebenköpfige Guerillagruppe unter dem Kommando von Tekoşer Şemzînan, der später gefallen ist. Diese aus sieben Personen bestehende Gruppe tat, was eine aus 70.000 Personen bestehende Armee nicht vermochte. Sie organisierte die Jugend im Camp und baute ein Verteidigungsnetzwerk auf, mit dem der Widerstand begann. Die Guerilla sicherte die Bevölkerung ab und kämpfte gegen die IS-Banden. Der IS wurde zurückgeschlagen. Die Geschichte der Verteidigung von Mexmûr ähnelte der in Şengal, wo eine zwölfköpfige Gruppe unter dem Kommando des später gefallenen Dilşêr Herekol die ezidische Gemeinschaft gegen den Völkermord des IS verteidigte.

Hewlêr wurde durch den Widerstand in Mexmûr gerettet

Der dreitägige Widerstand in Mexmûr rettete Hewlêr und die dahinter liegenden Orte vor der Eroberung durch den IS. Damals hieß es, dass die Hälfte der Bevölkerung von Hewlêr bereits vor dem IS geflohen war. Dass der Guerilla gelang, was die irakische Armee und die Peschmerga nicht vermochte, gab der Bevölkerung Sicherheit. Der IS zog sich nach drei Tagen aus Mexmûr zurück und wurde weiter verfolgt. Nach dem fünften Tag waren Mexmûr und Umgebung vom IS gesäubert.

Die PDK, die keine Gelegenheit zur Feindseligkeit gegen die kurdische Befreiungsbewegung versäumt, gratulierte der Guerilla an diesem Tag. Sie wusste, dass ohne die Guerilla Lebensgefahr bestanden hätte. Es war der Kampf der Guerilla, der den Kräften der PDK den Mut zum Kampf gegen den IS gab. In Şengal waren 17.000 Peschmerga stationiert. Sie zogen sich zurück, ohne einen einzigen Schuss abzugeben. In Mossul befand sich das zweitgrößte Aufgebot der irakischen Armee, aber die Einnahme der Stadt durch den IS dauerte nur wenige Stunden. Die Leute, die die Guerilla umarmten, als sie sich dem IS entgegenstellte, waren dieselben, die sich nach der Niederlage des IS als größte Feinde erwiesen. Das kurdische Volk und die Guerilla haben im Kampf gegen den IS Zehntausende Gefallene gegeben.

Die Guerilla garantiert die Existenz des Volkes

Das faschistische AKP/MHP-Regime setzt die Angriffe auf das kurdische Volk seit 2015 im Rahmen seines „Zersetzungsplans“ fort. Die Angriffe zielen auf einen Völkermord ab, aber je mehr das Regime angreift, desto mehr Niederlagen erleidet es. Jede Niederlage lässt es noch brutaler werden, und trotzdem kommt es gegen den Guerillakampf nicht an.

Die HPG und YJA Star haben von 2014 bis heute die Verantwortung für den Schutz der Bevölkerung von Mexmûr übernommen. Wie auch in Kobanê und Şengal haben sie ihre Mission in Mexmûr erfolgreich erfüllt. Dass sich die Guerilla auf dieser Grundlage zurückzieht, ist wichtig und muss richtig verstanden werden.

Für die Guerilla haben die Freiheit und Existenz des kurdischen Volkes unter allen Umständen Vorrang. Wie auch die kurdische Befreiungsbewegung sagt, wird die Guerilla immer dort sein, wo das kurdische Volk angegriffen wird. Die Freiheitsguerilla Kurdistans ist die Garantie für die Existenz des kurdischen Volkes.

 

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