"adopt a revolution", aus dem Newletter vom 21.09.2023.
Der
Geist der syrischen Revolution weht wieder durch Syrien, und zwar in
Gebieten, die formal unter der Kontrolle des Assad-Regimes stehen. Offen
wird in den Provinzen Suweida und Daraa der Sturz des Regimes
gefordert. Seit einem Monat finden jeden Freitag Massendemonstrationen
statt, in der Provinzhauptstadt Suweida versammeln sich sogar jeden Tag
Protestierende. Das ist
bemerkenswert, denn das Regime hat mit der brutalen Niederschlagung
der Revolutionsbewegung gezeigt, wozu es fähig ist. Ein möglicher Grund
dafür, dass sich die Proteste bisher nicht auf weitere Assad-Gebiete
ausgeweitet haben. Auf der einen Seite fürchten die Menschen das Regime,
auf der anderen Seite nehmen sie die Gefahr in Kauf. Das zeigt einmal
mehr, wie wenig Zustimmung Assad genießt und wie schlimm die
Lebensrealität für viele Syrer*innen aussieht. "Wir
wollen heute nicht nur den Sturz des Regime – wir fordern, dass seine
Angehörigen vor Gericht gestellt werden. Assad und seine Gefolgschaft
sollen nicht ungestraft davonkommen. Wir fordern die Freilassung aller
politischen Gefangenen und dass die Schicksale der vielen Verschwundenen
aufgeklärt werden.
Unser Ziel ist ein geordneter politischer Übergang ohne Chaos und
Zerstörung. Unsere oberste Priorität ist die Umsetzung der UN-Resolution 2254, die einen friedlichen Machtübergang beinhaltet", erzählt uns eine Aktivistin aus Suweida im Gespräch (lesen Sie das ganze Interview weiter unten). |
Kommentare
Kommentar veröffentlichen