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Es werden Posts vom September, 2023 angezeigt.

Türkei: Tödliche Exporte

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Die Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2. Wie ihre Kampfdrohnen die Türkei zum Vorbild anderer Autokratien machen. Von Anita Starosta und Caspar Emert. Veröffentlicht am 27. September 2023. Heute vor einem Jahr tötete eine türkische Drohne gezielt zwei Menschen aus medico-Projekten in Nordostsyrien. Zeyneb Sarokhan und Yilmaz Sero waren Vorsitzende der Verwaltungsabteilung Justizreform für die Region Cizîrê und am 27. September 2022 in ihrem Auto untwerwegs, um Gefängnisse in der Region zu besuchen, als die türkische Drohne traf. Zeyneb Sarokhan leitete jahrelang ein von medico unterstütztes Waisenheim, wo wir sie mehrmals trafen. Ihr Einsatz

Deutschland finanziert juristische Aufarbeitung des Völkermords an den Jesiden

26.09.2023 Auswärtiges — Antwort — hib 688/2023 Berlin: (hib/AHE) Deutschland unterstützt als einer der größten Geber die Arbeit des Ermittlerteams der Vereinten Nationen (UNITAD) zur Aufarbeitung des Völkermords an den Jesiden und weiterer Verbrechen des „Islamischen Staates“. Wie die Bundesregierung in der Antwort ( 20/8360 ) auf eine Kleine Anfrage ( 20/8041 ) der CDU/CSU-Fraktion schreibt, habe sie UNITAD seit dem Jahr 2019 mit rund 4,7 Millionen Euro gefördert und damit ermöglicht, die Beweiserhebung und -sicherung für im Irak durch den IS begangene Verbrechen auszuweiten. Deutsche Gerichte und der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof (GBA) kooperierten mit UNITAD bei Ermittlungen zur extraterritorialen Ahndung von durch den IS begangenen Verbrechen in Anwendung des Weltrechtsprinzips. „Die Ermittlungsergebnisse von UNITAD fließen in strafrechtliche Prozesse unter anderem in Deutschland und anderen europäischen Ländern gegen mutmaßliche IS-Kämpfer

Tote und Verletzte bei Kämpfen unter Besatzungsmilizen

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Bei Auseinandersetzungen zwischen Dschihadistenmilizen der von der Türkei gesteuerten SNA sind im besetzten Serêkaniyê mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Unter ihnen sind sowohl Zivilpersonen als auch Söldner.   ANF / REDAKTION, 30. Sept. 2023. Bei Auseinandersetzungen zwischen Dschihadistenmilizen der von der Türkei gesteuerten SNA („Syrische Nationalarmee“) sind im besetzten Serêkaniyê (Ras al-Ain) in Nordsyrien offenbar mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Quelle der Gefechte zwischen der von Ankara aufgebauten „Militärpolizei“ einerseits und der vom arabischen Stamm Karaan-al-Uqaydat dominierten „Hamza-Brigade“ andererseits sei eine am Freitag erfolgte Razzia im Haus eines Mitglieds der auch als Furqat al-Hamza bekannten Söldnergruppierung, meldete die

In Rojava Terroristen, in der Ukraine Helden

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Dan Burke und Sam Newey starben als britische Freiwillige in der Ukraine und wurden für ihren selbstlosen Einsatz gegen Russland gebührend gewürdigt. Zuvor wurden sie in England für ihre Verbindungen nach Rojava juristisch verfolgt.   ANF / REDAKTION, 30. Sept. 2023. Vor kurzem starben zwei britische Freiwillige in der Ukraine und wurden in England für ihren selbstlosen Einsatz gegen den russischen Angriffskrieg gebührend gewürdigt. Der Tod von Dan Burke und Sam Newey wirft jedoch auch ein Schlaglicht auf die ganz andere Haltung der britischen Regierung gegenüber dem Konflikt in Rojava und die politische Verfolgung von Internationalist:innen, die in Nordsyrien den Kampf gegen den IS und die türkische Besatzungsmacht unterstützen. Bevor sie in die Ukraine gingen, waren beide Mä

Raqqa: Lebendiges Zentrum der Zivilgesellschaft

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    Aus unseren Projekten vom 27. September 2023 Mit dem Sieg gegen den Islamischen Staat (IS) lüftete sich 2017 der schwarze Schleier, der vier Jahre über der Stadt Raqqa lag. Einige Personengruppen müssen aber immer noch für ihre Sichtbarkeit kämpfen. Das betrifft vor allem Frauen und Menschen mit Behinderung.     Berichte aus Syrien Der kurdisch geprägte Nordosten Im Rahmen ihrer Dialogarbeit hat Euphrates Organisation for Relief and Development ein Fußballspiel mit Jugendlichen in Raqqa organisiert. Raqqa ist älter als das Christentum und blickt auf eine Jahrtausende alte Stadtgeschichte zurück. Weltweit bekannt ist sie aber erst seit wenigen Jahren, und zwar als einstige Hochburg und inoffizielle Hauptstadt des IS. Dabei währte dessen brutale Schreckensherrschaft mit vier Jahren im Vergleich nur kurz. Dass die Stadt vorher als liberal und multikulturell ga

Resolution aus Frankfurt: „Tödliche Wassernot in Rojava“

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  Auf der Konferenz „Tödliche Wassernot in Rojava – Klimakrise und Wassernotstand – Wasser als Waffe in politischen Konflikten“ des Vereins Städtefreundschaft Frankfurt-Kobanê ist eine Resolution mit Forderungen an die Bundesregierung verabschiedet worden.   ANF / REDAKTION, 19. Sept. 2023. In Frankfurt am Main hat am Sonntag die Konferenz „Tödliche Wassernot in Rojava – Klimakrise und Wassernotstand – Wasser als Waffe in politischen Konflikten“ stattgefunden. Die Teilnehmenden haben eine Resolution mit konkreten Forderungen an die deutsche Bundesregierung verabschiedet. In der Resolution heißt es: „ Wasserproblematik in Deutschland und im Nahen Osten“ Wir, die Teilnehmer:innen der Konferenz „Tödliche Wassernot in Rojava – Klimakrise und Wassernotstand – Wasser als Waffe in politischen Konflikten“, zu der der Verein St

Asselborn bedauert Drohnenangriff auf YPJ-Kämpferinnen

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Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn bedauert die Tötung von drei YPJ-Kämpferinnen durch eine Drohne der Türkei. Der bei dem Angriff ermordeten Kommandantin Şervîn Serdar war Asselborn 2016 im Rahmen einer Anti-IS-Offensive persönlich begegnet.   ANF / REDAKTION, 18. Sept. 2023. Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hat Bedauern über den tödlichen Angriff auf Kämpferinnen der Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) geäußert. Bei dem nahe Minbic in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES) am vergangenen Freitag verübten Drohnenschlag gegen ein Fahrzeug der YPJ waren Şervîn Serdar, Nûcan Ocalan und Canda Cûdî getötet worden. Die drei Kämpferinnen gehörten dem Frauenmilitärrat von Minbic an, Şervin Serdar war zudem Kommandantin des Verbands und zugleich Teil der m

Jetzt erst Recht: Unterstützung für das Frauenzentrum Idlib

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    "adopt a revolution" Newsletter vom 11. September 2023 Unsere Partnerinnen vom Frauenzentrum Idlib werden immer wieder Ziel von direkten und indirekten Anfeindungen und Bedrohungen. In den letzten drei Wochen nehmen diese massiv zu. Die lokalen Autoritäten müssen jetzt handeln, bevor es zu spät ist.     Das Banner am Frauenzentrum wird immer wieder abgerissen, gleichzeitig erhalten die Mitarbeiterinnen Drohnachrichten. Sie wollen sich dadurch aber nicht einschüchtern lassen und ersetzen das Banner regelmäßig. Seit 2014 arbeiten wir eng mit der Gründerin und Leiterin des Women Support & Empowerment Center, Huda Khaity, zusammen – erst in Douma (Ost-Ghouta) und seit ihrer Vertreibung 2018 in Idlib. Das Frauenzentrum gibt Frauen einen sicheren Raum für Austausch und wirtschaftliche Teilhabe. Das Team arbeitet unermüdlich, um Frauen zu stärk

Syrien: “Natürlich haben wir Angst, dass das Regime gewaltsam reagiert”

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    "adopt a revolution", Bericht aus Syrien vom 14. September 2023 In Südsyrien, ausgehend von Suweida, blüht der Protest gegen das Assad-Regime mit einer vielfältigen Bewegung erneut auf. Wir haben mit den Aktivist*innen Lara und Rami* über die aktuelle Lage vor Ort und ihre Ängste gesprochen.     Auf dem Plakat der Demonstrantin steht: “Volksaufstand. Unsere Forderungen sind klar: Die Umsetzung von 2254” *Lara und Rami leben in Suweida und heißen in Wirklichkeit anders. Aus Sicherheitsgründen haben wir ihre Namen geändert. Ist das, was wir heute in Suweida sehen, ein Wiederaufflammen der Protestbewegung von 2011? Absolut. Die aktuellen Demonstrationen müssen zweifellos als eine Fortsetzung der Revolution von damals verstanden werden. In den vergangenen zwölf Jahren sind die jungen Menschen, die Kinder von 2011, zu Männern und Frauen herangewachsen. Sie haben mitgestaltet und f

Syrien: Zweiter Frühling für die Revolution? "Wir haben nie aufgehört!"

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Im Browser öffnen "adopt a revolution", aus dem

Die letzten Wälder Mesopotamiens stehen vor der Vernichtung

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Der türkische Staat zerstört die Wälder in Kurdistan. Tausende Bäume in den Regionen Cûdî, Gabar und Besta werden zur Absicherung von Militärfestungen abgeholzt. Bilder aus Şênê dokumentieren das Ausmaß der Zerstörung.   ANF / ŞIRNEX, 17. Sept. 2023. Täglich werden unzählige Bäume in Nordkurdistan abgeholzt und Wälder stehen in Flammen. Dieses Vorgehen ist Teil der Politik der verbrannten Erde, um der Guerilla die Rückzugsräume zu nehmen, aber auch Bergbauunternehmen neue Areale zu öffnen und Kollaborateuren Gewinne zukommen zu lassen. Für diesen Spezialkrieg nimmt das AKP/MHP-Regime schwerste Umweltzerstörungen in Kauf. „Der türkische Staat ist ein Klimaverbrecher“ Die Rodungen finden unter den Augen der Sicherheitskräfte statt, und die Brände werden von ihnen gelegt, sagt Menekşe Kızıldere, Ko-Sprecherin der Ökologi
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Silopiya: Tränengas und Gummigeschosse gegen Bruderkrieg-Protest In Silopiya haben türkische Polizei und das Militär Wasserwerfer, Tränengas und Gummigeschosse gegen Gegner:innen eines innerkurdischen Konflikts eingesetzt. Mehrere Personen mussten ins Krankenhaus, darunter der DBP-Vorsitzende Keskin Bayındır.   ANF / SILOPIYA, 16. Sept. 2023. In der nordkurdischen Grenzstadt Silopiya haben die türkische Polizei und das Militär Wasserwerfer, Tränengas und Gummigeschosse gegen Teilnehmende einer Bündnisdemonstration politischer Parteien und zivilgesellschaftlicher Organisationen eingesetzt. Hunderte Menschen aus der gesamten Provinz Şirnex (tr. Şırnak) und umliegenden Städten waren aus Sorge vor einer Neuauflage des Birakujî („Brudermord“) zwischen der Arbeiterpartei K

Iran: Seqiz unter Militärbelagerung, Generalstreik in Rojhilat

Ein Großaufgebot an iranischen Repressionskräften hat am Samstag in der Heimatstadt von Jina Mahsa Amini eine geplante Trauerzeremonie zu ihrem ersten Todestag verhindert. Auch in anderen kurdischen Städten wurde die Militärpräsenz stark erhöht. % buffered     ANF / SEQIZ, 16. Sept. 2023. Mit einem massiven Aufgebot an Einheiten von Polizei, Militär und Revolutionsgarden hat Irans Machtapparat die ostkurdische Stadt Seqiz abgeriegelt, um Proteste und Gedenkfeiern für Jina Mahsa Amini, die am 16. September 2022 an den Folgen eines staatlichen Femizids in Teheran gestorben ist, zu verhindern. Den ersten Todestag der 22-Jährigen wollten Menschen in ihrer Heimatstadt mit einer Trauerfeier an ihrem Grab auf dem Aichi-Friedhof würdigen, doch praktisch die gesamte Stadt befindet sic

Der Widerstand der Guerilla in Sîda (irakisch-Kurdistan)

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Das Gebiet Sîda in der Zap-Region ist einer der Orte, an denen die Guerilla am längsten Widerstand gegen die türkische Besatzung Südkurdistans leistet. In einem Umkreis von einem Kilometer ist die gesamte Umgebung verwüstet worden.   AMARGÎ ARHAT BA / BEHDÎNAN, 13. Sept. 2023. Der Ort, den Sie auf dem Foto dieses Artikels sehen, ist eine Widerstandsstellung in der Gegend von Sîda im Zap. Wenn Sie das Foto betrachten, werden Sie vielleicht nicht verstehen, wo diese Stellungen betreten werden und wo die Guerilla steht, aber die Kämpferinnen und Kämpfer der Freiheitsguerilla Kurdistans leisten seit mehr als einem Jahr an genau dieser Stelle Widerstand gegen den Invasionsversuch der türkischen Armee. In dem seit mehr als einem Jahr andauernden Krieg ist dieser Tunnel einer der Or