Internationale Konferenz in Bogotá: Den Kapitalismus herausfordern
Auf einer internationalen Konferenz in Bogotá diskutieren Organisationen aus Nord- und Südamerika, Europa und dem Nahen Osten über Alternativen zum Kapitalismus und „Revolutionen, Solidarität und Internationalismus im 21. Jahrhundert“.
In der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá findet an diesem Wochenende die Konferenz „Den Kapitalismus herausfordern – bis zum Aufbau einer demokratischen Gesellschaft“ statt. Organisiert wird die Konferenz von der Akademie der demokratischen Moderne, dem Kurdistan-Solidaritätskomitee in Bogotá, dem Jineolojî-Zentrum, dem Women Weaving the Future Network, dem Congreso de los Pueblos in Kolumbien, MODEP, der Nationalen Indigenen Organisation Kolumbiens (ONIC) und dem Proceso de Comunidades Negras. Die teilnehmenden Organisationen kommen vor allem aus Nord- und Südamerika, Europa und dem Nahen Osten.
Mehr als 30 Organisationen aus Kuba, Costa Rica, Argentinien, Palästina, Brasilien, Spanien, Chile, den USA, Kolumbien, Venezuela, Paraguay, Mexiko, Salvador, Panama, Peru und Kanada kommen auf der dreitägigen Konferenz zusammen. Inhaltlich geht es um eine Austausch über alternative Vorstellungen von einer gerechten Gesellschaftsordnung, behandelt wird unter anderem das von Abdullah Öcalan vorgelegte Paradigma „Demokratische Nation und Demokratischer Konföderalismus“.
Die Eröffnung der Konferenz am Freitag wurde von Menschen aus der Region
Puta Mayo im Namen des Nationalkongresses indigener Völker in Kolumbien
nach einem Inka-Ritual gestaltet. Bei dem Ritual wurden die Worte „Wir
sind die Sonne, die Berge, die Flüsse, wir sind die Kinder der Erde“ von
den Teilnehmenden auf Quechua und Spanisch wiederholt.
Danach folgte die erste Podiumsdiskussion über den Kapitalismus als Krise der Zivilisation. Es referierten Margara Milan aus Mexiko, Edgar Mojica aus Kolumbien, Sarah Marcha vom Jineolojî-Forschungszentrum und Ana Biker aus El Salvador. Im zweiten Panel wurde über Alternativen zu kapitalistischen und staatlichen Systemen diskutiert.
Für heute stehen Workshops auf dem Programm, zu den Diskussionsthemen
gehören Selbstverwaltung, Ökologie, Wirtschaft, Frauenbefreiung und
Jugendbewegungen. Am Sonntag wird über „Revolutionen, Solidarität und
Internationalismus im 21. Jahrhundert“ gesprochen. Nach Angaben der
Veranstalter:innen soll die Konferenz einen Dialog zwischen den Regionen
zu eröffnen, die zur „Peripherie" der Welt gehören, dem globalen Süden.
„Wir sind uns einig, dass der Kapitalismus uns in eine
Zivilisationskrise geführt hat, und deshalb bauen wir täglich
alternative Systeme zu kapitalistischen und staatlichen Systemen auf.
Wir können sie demokratischen Konföderalismus, gute Regierungsführung,
gutes Leben oder Volksmacht nennen", so die Organisator:innen. Die
Konferenz ziele darauf ab, „unsere emanzipatorischen Horizonte auf
globaler Ebene zu fördern".
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