YRK fordern Iran zur Einhaltung des Waffenstillstands auf
Der YRK-Kommandant Şiyar Şevger hat das iranische Regime gewarnt, seine militärischen Bewegungen in Richtung der Guerillagebiete einzustellen: „Wir befolgen den Waffenstillstand, das gleiche erwarten wir vom iranischen Staat.“
Der iranische Staat zieht immer mehr Truppen in Richtung der Guerillagebiete in Ostkurdistan zusammen und scheint es auf eine Eskalation der Lage ankommen lassen zu wollen. Şiyar Şevger, einer der Kommandanten der Verteidigungseinheiten Ostkurdistans (Yekîneyên Parastinê yên Rojhilatê Kurdistanê, YRK), äußerte sich im ANF-Gespräch zu den Entwicklungen. Er verwies darauf, dass die Angriffe gegen das kurdische Volk in allen vier Teilen Kurdistans ununterbrochen andauerten und dahinter ein Abkommen zwischen dem Iran, der Türkei und dem Irak zur Entwaffnung der kurdischen Freiheitsbewegungen steht.
„Ohne militärische Verteidigungskraft kein revolutionärer Kampf“
„Es gibt ein Abkommen, nach dem der iranische Geheimdienst die Informationen, die er über die PJAK erhält, an den türkischen Staat weitergibt und die türkische Armee auf der Grundlage dieser Informationen Angriffe durchführt“, sagte Şevger und betonte: „Unsere Haltung ist klar: Wenn eine Bewegung, die von sich behauptet, einen revolutionären Kampf zu führen, sich hinstellt und den bewaffneten Kampf aufgibt, bedeutet das für sie den Tod. Ein revolutionärer Kampf hat in diesem Jahrhundert überhaupt keinen Sinn, wenn man nicht über eine militärische Verteidigungskraft verfügt und aus eigener Kraft und eigenem Willen die Gesellschaft schützen kann.“
„Bewegungen im Luftraum nehmen zu“
Şevger berichtete unter anderem, dass in der letzten Zeit die Bewegungen im Luftraum von Rojhilat (Ostkurdistan) zugenommen hätten: „Jeden Tag kreisen Aufklärungsflugzeuge über unseren Gebieten, die gesammelten Informationen werden von der PDK und dem Iran an den türkischen Staat weitergeleitet, und dann finden auf dieser Grundlage Angriffe auf uns statt. Der türkische und der iranische Staat haben bei diesen Angriffen jedoch bisher keine Ergebnisse erzielen können und scheiterten an unserer apoistischen Bewegung.“
Şevger beschrieb die Angriffe als Teil eines intensiven und umfassenden Angriffskonzepts auf alle Teile Kurdistans. Er erklärte aber auch, dass der Widerstand trotz aller Angriffe voller Entschlossenheit weiterginge, und erinnerte an den „Jin, Jiyan, Azadî“-Aufstand im vergangenen Jahr: „Unser Volk einte sich im Kampf gegen die Unterdrückung und gegen das tyrannische Regime mit dem belutschischen, aserbaidschanischen, persischen und arabischen Volk. In diesem Kampf, an dem unser Volk auf der Grundlage der Ideen und der Philosophie des Apoismus teilnahm, wurden große Opfer gebracht.“
„Wir befolgen den Waffenstillstand, das sollte der iranische Staat auch tun“
In dem Gespräch wies Şevger darauf hin, dass die iranischen Militärbewegungen in der letzten Zeit zugenommen hätten, die Guerilla sich jedoch weiterhin an den Waffenstillstand halte: „Wir halten uns an den Waffenstillstand, und wir erwarten das Gleiche vom iranischen Staat. Wir kämpfen für unser Land, unser Volk und die unterdrückten Völker, wir sind eine Verteidigungsarmee. Wir sind für einen Dialog und eine Lösung, nicht für den Krieg. Sollte es jedoch zu einem Angriff auf unser Volk kommen, werden wir ihn nicht unbeantwortet lassen.“
„Sie sollten nicht vergessen: Wir sind die Guerilla und wir sind überall“
Şevger warnte das iranische Regime, der Türkei nicht auf den Leim zu gehen, und berichtete von Angriffen des Regimes in den letzten Tagen in der Region Merîwan: „In Kosalan gab es einige Angriffe, und die Regimetruppen versuchen, Stellungen auf einigen Gipfeln zu errichten. Aber sie sollten nicht vergessen: Wir sind die Guerilla und wir sind überall in Kurdistan. Das Regime meint, wenn es ein paar Gipfel und Punkte besetze, dann könne die Guerilla nicht mehr an diesem Ort bleiben. Das ist ein Fehler. Es ist ein Fehler, diese Gipfel zu besetzen. Der faschistische iranische Staat sollte nicht versuchen, den Waffenstillstand in diesem Sinne auszunutzen. Im Moment müssen sich unsere Freundinnen und Freunde regelrecht zwingen, nicht anzugreifen.“
„Bleibt weg von den Guerillagebieten“
Im Gespräch warnte Şevger auch die Bevölkerung vor der psychologischen Kriegführung des Regimes, mit der versucht werde, die Beziehungen zwischen der Bevölkerung und der Guerilla zu beschädigen. Er rief zur zivilen Mobilisierung gegen die Stationierung der Regimetruppen auf und richtete eine Warnung an die paramilitärischen Truppen des Regimes, die Basidsch-Milizen und die lokalen Kollaborateure: „Bleibt weg von den Guerillagebieten, hört auf mit dem Versuch, dem Freiheitskampf zu schaden, und verfolgt die Guerilla nicht.“
„Şehîd Erdal Amed ist ein antifaschistisches Widerstandssymbol“
Am 4. Juni ist der YRK-Kommandant Erdal Amed (Hesen Mihemedî) durch einen türkischen Drohnenangriff in der Nähe des Dorfes Gelale am Berg Asos im irakisch-iranischen Grenzgebiet gefallen. Şiyar Şevger schloss seinen Beitrag mit dem Gedenken an den Gefallenen: „Hevalê Erdal war, bevor er der PJAK beitrat, als kurdischer Patriot in Gefangenschaft des iranischen Staates geraten. Obwohl er auf fürchterlichste Weise gefoltert wurde, sagte er kein Wort. Nach seiner Freilassung schloss er sich der PJAK an. Hevalê Erdal ist ein Symbol des antifaschistischen Widerstands, ein Symbol des Widerstands gegen die Tyrannei und Unterdrückung gegenüber unserem Volk. Wir verpflichten uns, sein Andenken durch die weitere Verstärkung unseres Kampfes weiterleben zu lassen. Die Jugend von Merîwan sollte seinen Spuren folgen, sein Erbe aufgreifen und seine Waffe übernehmen.“
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