PJAK warnt vor flächendeckender Militarisierung in Rojhilat
Die PJAK sieht Rojhilat einer tiefgreifenden und flächendeckenden Militarisierung durch Iran ausgesetzt, ausschlaggebende Ursache sei die Lösungslosigkeit der Kurdistan-Frage. Bevölkerung und Zivilgesellschaft sind zum Handeln aufgerufen.
Die Partei für ein freies Leben in Kurdistan (PJAK) sieht Rojhilat einer tiefgreifenden und flächendeckenden Militarisierung ausgesetzt. Die Anfang der Woche gestartete Großoffensive der iranischen Revolutionsgarde gegen die Guerilla der Organisation am Kosalan-Massiv sei ausgeweitet worden, in verschiedenen Gebieten der Gebirgsregion führten Truppen des Regimes zusätzlich umfangreiche Operationen und schwere Angriffe durch. Ziel sei die „Besetzung und Zerstörung“ Kurdistans, betont die PJAK und verurteilt die Verschärfung des Krieges.
Kosalan liegt unweit der Stadt Serwawa (Sarvabad) im Südosten von Merîwan. Die PJAK bezeichnet das Gebirge als „befreites Gebiet und Zentrum des Widerstands des unterdrückten kurdischen Volkes“ und weist darauf hin, dass die Militäraktionen Irans mit einer massiven Umweltzerstörung und der Vernichtung der Lebensgrundlagen der ansässigen Zivilbevölkerung einhergehen. Die Regimetruppen hätten bereits große Waldgebiete und zahlreiche Anbauflächen in Brand geschossen, darüber hinaus finde eine systematische Abholzung am Kosalan-Massiv, das 2009 als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde, statt.
Als ausschlaggebende Ursache für den Eskalations- und Kriegskurs des iranischen Staates gegen Rojhilat sieht die PJAK die Lösungslosigkeit der kurdischen Frage. Das Regime handele nach einer seit jeher in Teheran gültigen Logik, wonach Probleme nur mit Waffengewalt zu lösen seien. „Daher bedeutet das Beharren auf dem Fehlen einer Lösung der Kurdistan-Frage unweigerlich das Beharren auf Krieg. Dieser Ansatz hat zur Folge, dass bestehende Konflikte verschärft und Probleme wie Armut, Arbeitslosigkeit und soziale Ungleichheiten vertieft werden“, erklärt die Partei.
Die PJAK spricht von „mehrschichtigen“ Angriffen des iranischen Regimes gegen die Gesellschaft des Landes als Ganzes. Die vermeintliche „Aufstandsbekämpfung“ von Oppositionsparteien und ihrer Guerilla sei nur ein Vorwand, um die Gemeinschaften Kurdistans in einen Klammergriff zu nehmen. „Die Existenz der Guerilla ergibt sich nicht aus der Absicht, einen Krieg zu führen, sondern aus der Tatsache, dass wir für den Schutz der Menschen und ihrer Rechte sorgen. Somit ist unsere Gegenwart legitim. Unser Ziel ist Gerechtigkeit und Demokratie, und wir werden niemals von diesem Kampf ablassen“, betont die PJAK.
Das Regime in Teheran mahnt die PJAK, dass sich die Krisen und Konflikte im Land nur mit humanitären Lösungen bewältigen ließen. An die Völker und die Nation Irans, alle gesellschaftlichen Gruppen, Frauen, Jugendliche, die Klimagerechtigkeitsbewegung, Werktätige und NGOs appelliert die Partei, klar Stellung gegen die Angriffe zu beziehen, „die Menschen und Umwelt zerstören“. „Große Veränderungen werden durch die großen Kämpfe der Völker erreicht“, so die PJAK.
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