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Iran: Regime bestraft künftig auch Ermutigung zum Ablegen von Kopftuch


Das iranische Regime verschärft seine Gesetze zur Einhaltung der Kopftuchpflicht weiter. Künftig sollen auch Menschen bestraft werden, die Frauen ermutigen, den Hidschab abzulegen. Kameras sollen Frauen ohne Kopftuch in der Öffentlichkeit identifizieren.

Das iranische Regime verschärft seine Gesetze zur Einhaltung der Kopftuchpflicht weiter. Künftig sollen auch Menschen bestraft werden, die Frauen ermutigen, ihr Kopftuch abzulegen, zitierte die halbamtliche Nachrichtenagentur Mehr den stellvertretenden Generalstaatsanwalt Ali Dschamadi am Samstag. Berufung gegen entsprechende Urteile könne nicht eingelegt werden.

„Die Strafe für das Verbrechen, andere zu ermutigen, den Hidschab abzulegen, ist härter als die Strafe für das Verbrechen an sich, den Hidschab abzunehmen“, sagte Dschamadi. „Es zeigt eindeutig die Förderung von Korruption.“ Was genau unter den Tatbestand zur Ermutigung fällt und wie hoch das bestraft werden soll, sagte er nicht.

Kameras an öffentlichen Plätzen

Zur Kontrolle der Kopftuchvorschrift hat die iranische Polizei am Samstag Medienberichten zufolge damit begonnen, an öffentlichen Plätzen Kameras zu installieren. Damit sollen Frauen ohne Kopfbedeckung ermittelt und identifiziert werden. Die Maßnahme wurde vor einer Woche angekündigt.

Verzicht auf Hidschab Symbol der „Jin, Jiyan, Azadî“-Revolte

Nach der 1979 eingeführten islamischen Scharia sind Frauen in Iran verpflichtet, ihr Haar zu bedecken und lange, locker sitzende Kleidung zu tragen, um ihre Figur zu verbergen. Wer dagegen verstößt, muss mit Geldstrafen oder Verhaftung rechnen. Doch immer öfter zeigen sich Frauen in dem klerikal-faschistisch regierten Land immer wieder ohne das vorgeschriebene Kopftuch in der Öffentlichkeit.  Der demonstrative Verzicht auf den das Haar bedeckenden Hidschab ist zu einem zentralen Symbol des Widerstands gegen das Regime geworden. Ausgelöst wurden die seit Monaten anhaltenden Proteste der „Jin, Jiyan, Azadî“-Revolte durch den Tod der 22-jährigen Jina Mahsa Amini, die Mitte September in Polizeigewahrsam starb. Die Sittenpolizei hatte die Kurdin aus Seqiz festgenommen, weil sie ihr Kopftuch falsch getragen haben soll.

 

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