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„Lorenzo Orsetti“-Gesundheitsstation für Kinder in Kobanê eröffnet


Das Waisenhaus „Keskesora Alan“ in Kobanê ist ein Projekt der Frauenstiftung WJAS. Um die medizinische Betreuung der dort lebenden Kinder kümmerte sich bisher eine kleine Krankenstation. Diese wurde inzwischen erweitert – und nach Lorenzo Orsetti benannt.

Das Waisenhaus „Keskesora Alan“ (Alans Regenbogen) im nordsyrischen Kobanê wurde 2018 mit internationaler Unterstützung von der Stiftung der freien Frau in Syrien (WJAS) aufgebaut. Auf dem Gelände befindet sich auch ein von der Frauenstiftung betriebener Kindergarten und ein Frauenbildungszentrum mit Ausbildungsräumen für junge Frauen. Um die medizinische Betreuung der dort lebenden Kinder kümmerte sich bisher eine kleine Krankenstation. Inzwischen wurde diese Einrichtung vergrößert und bietet auch für Kinder in der Umgebung eine medizinische Versorgung an.

Dass dieses Projekt ermöglicht werden konnte, ist hauptsächlich der Familie des am 18. März 2019 beim finalen Sturm auf die letzte IS-Bastion in Ostsyrien gefallenen Internationalisten Lorenzo Orsetti zu verdanken. Durch eine großzügige Spende, gestiftet von den Eltern des Italieners, konnte die WJAS ihre Gesundheitsstation ausbauen. Diese heißt nun „Gesundheitsstation Lorenzo Orsetti“.


Lorenzo Orsetti stammte aus Florenz und hatte sich 2017 dem Widerstand von Rojava angeschlossen. Dort war er in den internationalistischen Einheiten innerhalb der Strukturen der YPG sowie der TKP/ML-TIKKO organisiert. Er wurde angetrieben vom Wind der Freiheit, der Gleichheit und des Respekts für die Erde, sagen Menschen, die ihm begegneten. Als Internationalist nannte er sich Têkoşer Piling, von seinen Freundinnen und Freunden wurde er liebevoll Orso (dt. Bär) genannt. 2018 kämpfte Orsetti bei der Verteidigung Efrîns an vorderster Front gegen die türkisch-dschihadistische Besetzung. Als der Kanton am 18. März 2018 fiel, ging er nach Ostsyrien und beteiligte sich an Operationen gegen den „Islamischen Staat“ (IS). Zuletzt kämpfte Orsetti mit einer arabischen Einheit des Verbands Têkoşîna Anarşîst (Anarchistischer Kampf) bei der finalen Anti-IS-Offensive „Gewittersturm Cizîrê“. An seinem Todestag am 18. März 2019 geriet die Gruppe in einen Hinterhalt, alle ihre Mitglieder kamen ums Leben. Nur drei Tage danach verkündeten die Demokratischen Kräfte Syriens den militärischen Sieg über den IS.


„Durch diese Unterstützung konnten wir unsere Krankenstation ein ganzes Stück erweitern. Dadurch kann gewährleistet werden, dass ein Arzt an drei Tagen in der Woche die Kinder aus dem Umland behandeln kann“, erklärt Şînda Osib, die in der Verwaltung von Keskesora Alan arbeitet. Der Bedarf sei aber sehr viel größer und gehe langfristig gesehen über das bisherige Angebot hinaus. Ein Problem: Die Anschaffungskosten für Medikamente seien hoch und ärztliche Behandlungen teuer geworden.

Nächstes Ziel: Eine Gynäkologin für die medizinische Versorgung der Frauen

„In den Gesundheitsstationen der Stiftung wird nur eine kleine Unkostenbeteiligung von 2000 syrischen Lira erhoben. Das sind umgerechnet etwa 0,75 Euro. Medikamente geben wir kostenlos ab und wollen dies auch weiterhin. Ein weiteres langfristiges Ziel ist jedoch, die Gesundheitsstation noch mit einer Frauenärztin zu erweitern, um auch die medizinische Versorgung der Frauen in der Region zu verbessern“, sagt Osib. „Hierfür fehlt uns bisher aber die Finanzierung. Wer uns bei diesem Vorhaben unterstützen möchte, kann dies gerne mit einer Spende an die Stiftung tun.“

Spendenkonto Kurdistan Hilfe e.V.
Stichwort: WJAS
Hamburger Sparkasse
IBAN: DE40 2005 0550 1049 2227 04
BIC: HASPADEHHXX

Die Spenden sind in Deutschland steuerlich absetzbar, die Adresse muss deutlich angegeben werden.

 

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