PYD fordert internationales Gericht für IS-Dschihadisten
Die PYD erinnert an die 121 im Kampf um das Sina-Gefängnis in Hesekê vor einem Jahr gefallenen Kämpfer:innen und fordert, die gefangenen IS-Dschihadisten vor ein internationales Tribunal zu stellen.
Vor einem Jahr versuchte der sogenannte Islamische Staat (IS), das Sina-Gefängnis in Hesekê zu erstürmen, die gefangenen IS-Dschihadisten zu befreien und sein sogenanntes Kalifat wieder zu errichten. In einem blutigen und verlustreichen Kampf gelang es den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) den von der Türkei unterstützten Angriff zu vereiteln. Dabei fielen 121 Kämpfer:innen der QSD. Doch trotz des Sieges des QSD ist die Frage der Tausenden gefangenen IS-Dschihadisten und ihrer internierten Angehörigen nicht gelöst und stellt weiterhin ein großes Sicherheitsproblem für die Region dar.
Anlässlich des Jahrestags des Angriffs auf das Sina-Gefängnis fordert die Partei der Demokratischen Einheit (PYD) die Einrichtung eines internationalen Tribunals, vor dem die Verfahren gegen die IS-Dschihadisten geführt werden sollen.
„IS-Gefangene stellen großes Sicherheitsproblem dar“
Zum Ablauf des Angriffs erklärt die PYD: „Nach der Zerschlagung der Territorialherrschaft des IS in al-Bagouz im Jahr 2019 griff der IS im Januar 2022 das Sina-Gefängnis im Stadtteil Xiwêran in Hesekê an. Dort wurden mehr als 3.000 IS-Verbrecher festgehalten. Die Söldner verwüsteten das Gefängnis und nahmen Sicherheitskräfte als Geiseln. Die QSD, die Kräfte der inneren Sicherheit (Asayîş) und die Anti-Terror-Einheiten (YAT) umstellten das Gefängnis und seine Umgebung. Nach tagelangen Kämpfen übernahmen die QSD die Kontrolle über das Gefängnis und ergriffen die Söldner, die zu fliehen versuchten. Zur gleichen Zeit griffen der türkische Besatzungsstaat und seine Söldner Til Temir an. Das zeigt, dass die türkischen Angriffe und die IS-Angriffe miteinander verbunden waren.“
Die PYD warnt: „Der Angriff hat die Gefahr dieser Zellen, welche die Regionalstaaten nutzen, um ihre Interessen durchzusetzen, offenbart. Sie tun das, weil es in ihrem Interesse liegt, den Konflikt in Syrien fortzusetzen und den IS in den selbstverwalteten Gebieten wiederzubeleben.“
„Bedingungen für Wiederaufleben des IS sind günstig“
Die PYD appelliert: „Wir fordern die internationale Gemeinschaft und die Internationale Koalition auf, diese Krankheit auszurotten. Es muss Druck auf die Staaten ausgeübt werden, etwas bezüglich ihrer Staatsangehörigen, die als IS-Verbrecher in den Gefängnissen in Nord- und Ostsyrien festgehalten werden, zu unternehmen, ein internationales Tribunal einzurichten und diese Gefangenen vor Gericht zu stellen. Die Einmischung des türkischen Staates in die Gebiete der Selbstverwaltung muss aufhören. Da die QSD damit beschäftigt sind, auf Angriffe von außen zu reagieren, sind die Bedingungen für ein Wiederaufleben des IS in der Region günstig.“
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