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Hesekê: Euer Schweigen tötet uns!


Tausende Menschen sind auf Aufruf der „Friedensmütter“ unter dem Motto „Euer Schweigen tötet uns!“ vor die Basis der Koalitionstruppen in Hesekê gezogen. Damit protestierten sie gegen Angriffe des türkischen Staates und die Passivität des Westens.

Tausende Menschen aus verschiedenen Städten Nordostsyriens sind am Sonntag unter dem Motto „Euer Schweigen tötet uns!“ vor die Truppenbasis der internationalen Anti-IS-Koalition in Hesekê gezogen. Damit protestierten sie gegen die Ignoranz und Untätigkeit der internationalen Staatengemeinschaft angesichts des Zermürbungskrieges des türkischen Staates in den Gebieten der Autonomen Administration von Nord- und Ostsyrien (AANES).

Zu der Demonstration hatte der „Rat der Friedensmütter“ im Kanton Hesekê aufgerufen, die Teilnehmenden reisten unter anderem aus Dirbêsiyê, Til Temir, Hol und Şedadê an. Anwesend waren auch Verantwortliche politischer Parteien und zivilgesellschaftlicher Organisationen.


Der Aufzug startete in der nordwestlich von Hesekê-Stadt gelegenen Ortschaft Tiwana (Al-Tweinah). Auf Fronttransparenten und Schildern waren neben dem Hauptmotto „Euer Schweigen tötet uns!“ Aufschriften wie „Eure Ignoranz eröffnet den Weg zum Völkermord“, „Entzieht euch nicht der Verantwortung“ und „Schweigen zur Besatzung bedeutet Mittäterschaft“ zu lesen. Aus Lautsprechern ertönten kurdische Widerstandslieder, für den Widerstand der von verbotenen Chemiewaffenangriffen durch die Türkei betroffene Guerilla in Südkurdistan gab es lauten Beifall und unterstützende Parolen.


Abdullah: Schweigen bedeutet Zustimmung und Beihilfe

Vor der Basis der internationalen Koalition mündete die Demonstration in eine Kundgebung. Samar Abdullah, Ko-Vorsitzende des Kantonsrats von Hesekê, hielt eine kämpferische Rede: „Der Krieg des türkischen Staates und seiner islamistischen Verbündeten gegen unsere Regionen verstößt ganz klar gegen das Völkerrecht. Dennoch schweigen die internationale Gemeinschaft und Akteure der Syrienfrage zu diesen totbringenden Angriffen. Wir werten die ausbleibende Reaktion als Zustimmung und Beihilfe für einen eklatanten Bruch der universellen Menschenrechte.“


„Türkei will IS-Kalifat 2.0“

Es handele sich um „Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, mit denen Nord- und Ostsyrien seit Jahren konfrontiert sei. „Trotz umfassender Erkenntnisse darüber herrscht international ein ohrenbetäubendes Schweigen. Es gibt keine Bemühungen, die Gräuel der türkisch-dschihadistischen Kriegsmaschinerie zu stoppen und zu ahnden. Es scheint, als gelte Straffreiheit für unsere Angreifer – trotz Morden, Vergewaltigungen, Plünderungen und Vertreibungen“, führte Abdullah weiter aus. Dieser „Freibrief für den türkischen Aggressor“ sei es, der fast täglich zum Tod unschuldiger Menschen führte. „Wir warnen die Koalition auch explizit vor den Bestrebungen des türkischen Staates, in den Gebieten Nord- und Ostsyriens ein ‚IS-Kalifat 2.0‘ hochzuziehen. Das strategische Ziel des türkischen Regimes war und ist die Wiederbelebung des IS-Terrors gegen die AANES und ihre demokratische und multiethnische Philosophie, die die Region regiert.“


Die Demonstration endete mit dem Aufruf Samar Abdullahs, den Widerstand gegen Krieg und Besatzung auszuweiten.

 

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