Die Türkei sabotiert die Agrarproduktion in Şehba (Rojava)
Aufgrund der seit vier Jahren andauernden Angriffe nimmt die landwirtschaftliche Produktivität im nordsyrischen Kanton Şehba massiv ab.
Die Ernte in den vor allem von der Landwirtschaft lebenden selbstverwalteten Regionen in Nord- und Ostsyrien wird von Jahr zu Jahr schlechter. Dies ist eine Folge der permanenten türkischen Angriffe. Die Attacken haben dazu geführt, dass die landwirtschaftlich genutzten Flächen immer weiter reduziert werden mussten und Feldarbeit zu einer lebensgefährlichen Aufgabe geworden ist.
Auf einer etwa 43 Kilometer langen Linie zwischen dem besetzten Efrîn-Şerawa bis zum Dorf Nêrebiyê, das im Osten des Kantons Şehba liegt, ist Landwirtschaft de facto nicht mehr möglich. Nach Angaben des Agrarwirtschaftskomitees sind etwa 2.000 bis 3.000 Hektar Land zur Todeszone geworden, die von den Bauern nicht mehr betreten werden kann. Diese Felder werden regelmäßig von der türkischen Armee und ihren Söldnern beschossen, so dass die Landwirt:innen es nicht wagen, ihre Felder zu bestellen. So können beispielsweise 80.000 Olivenbäume bei Efrîn-Şêrawa nicht gepflegt oder abgeerntet werden. Die türkischen Soldaten und Söldner eröffnen von ihren Stützpunkten das Feuer auf alle, die sich den Hainen nähern. Erst am 26. Juli wurde die 18-jährige Fehîma Reşo bei der Feldarbeit in der Nähe der Stadt Tel Rifat getötet, fünf weitere Frauen wurden verletzt.
Neben den Gebieten, die nicht mehr betreten werden können, wird die Ernte auch durch Brandstiftungen der Besatzungstruppen eingeschränkt. Durch Artillerieangriffe werden regelmäßig erntereife Felder in Brand geschossen. Ein Löschen wird oft durch Sperrfeuer verhindert.
Roşin Henan, Mitglied des Wirtschafts- und Landwirtschaftskomitees
Roşin Henan, Mitglied des Wirtschafts- und Landwirtschaftskomitees, sprach mit der Nachrichtenagentur ANHA über die Schwierigkeiten der landwirtschaftlichen Arbeit in der Region und sagte: „Die Landwirt:innen in dieser Region haben während der Ernte- und Pflanzsaison mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Aufgrund der Übergriffe der türkischen Besatzungsarmee und auf Bäuer:innen und Feldarbeiter:innen sind die landwirtschaftlichen Flächen geschrumpft. Deshalb können Hunderte von Landwirt:innen ihre Felder nicht mehr bewirtschaften.“
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