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Es werden Posts vom September, 2022 angezeigt.

In Kabul gingen Frauen unter der Parole „Jin, Jiyan, Azadî“ auf die Straße

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Die Proteste nach der Ermordung von Jina Mahsa Amini erreichen auch Afghanistan. In Kabul gingen Frauen unter der Parole „Jin, Jiyan, Azadî“ auf die Straße. Die Taliban schossen in die Luft.   ANF / KABUL, 29. Sept. 2022. Die Proteste in Iran und Ostkurdistan nach der Ermordung von Jina Mahsa Amini versetzen die patriarchalen Regime der Region in Schrecken. Die Taliban gaben in der afghanischen Hauptstadt Kabul Schüsse in die Luft ab, um den Protest von 25 Frauen zu zerstreuen. Die Frauen hatten sich unter der Parole der kurdischen Frauenbewegung „Jin, Jiyan, Azadî“ (Frau, Leben, Freiheit) vor der iranischen Botschaft in Kabul versammelt. Die Taliban reagierten nervös, griffen die Kundgebung an und gaben AFP-Berichten zufolge Schüsse in die Luft ab. Die Frauen trugen Banner mit der Aufschri
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Resolution des Bezirkparlaments Kreuzberg: Frauenrechte sind Menschenrechte – überall! Das Berliner Bezirksparlament Friedrichshain-Kreuzberg verabschiedet mit großer Mehrheit eine Resolution zu den Protesten im Iran und erklärt seine „Solidarität mit den Frauen und der Freiheitsbewegung im Iran“.   ANF / BERLIN, 29. Sept. 2022. Das Berliner Bezirksparlament Friedrichshain-Kreuzberg hat am Mittwoch mit großer Mehrheit eine Resolution zum Protest und Widerstand der Menschen nach der Ermordung der 22-jährigen Jina Masha Amini durch die iranische Sittenpolizei verabschiedet. In der Resolution wird betont, dass es bei den gegenwärtigen Protesten nicht nur um die staatlich verordnete strenge Kopftuchregeln geht, „sondern es ist auch ein Aufbegehren gegen die systematische Unterdrückun

„Das Mullah-Regime kann die Frauenrevolution nicht eindämmen“

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Iran und Ostkurdistan befinden sich nach dem Mord an Jina Mahsa Amini durch die „Sittenpolizei“ in Teheran im Aufstand. Dr. Kamran Matin von der Sussex University berichtet von der Führungsrolle der Frauen und der Situation im Iran.   ANF / REDAKTION, 29. Sept. 2022. Der Aufstand in Iran und Ostkurdistan nach dem Mord an Jina Mahsa Amini dauert nun schon seit 13 Tagen an. Im Nachrichtenportal BIANET äußert sich der Iran-Experte Dr. Kamran Matin von der University of Sussex in Großbritannien zu den Entwicklungen in der Region. Seine Doktorarbeit hatte er über die iranische Erfahrung von Moderne und Revolution geschrieben. Seit 2007 ist er Dozent am Fachbereich für internationale Beziehungen an der Universität Sussex. „Die Führungsrolle der Frauen ist beispiellos für Iran nach Revolution“ I

medico international: Gezielte Tötung

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Zeyneb Sarokhan und Yilmaz Şero. Ein türkischer Drohnenangriff tötet Verantwortliche für medico-Projekte in Nordostsyrien. Von Anita Starosta, 28.9.2022. Am Dienstag, den 27. September gegen Mittag, traf eine türkische Bayraktar-Drohne ein Fahrzeug auf einer Straße nahe der Stadt Girkê Legê und tötete Zeyneb Sarokhan und Yilmaz Şero. Beide waren Vorsitzende der Verwaltungsabteilung Justizreform für die Region Cizîrê der Autonomen Selbstverwaltung Nordostsyrien und waren an diesem Tag unterwegs, um Gefängnisse in der Region zu besuchen. Seit Monaten führt die Türkei einen Krieg „niederer Intensität“ in Nordostsyrien, dabei kommen oft Drohen zum Einsatz, die militärisches und ziviles Personal der Selbstverwaltung gezielt töten . Ebenso oft werden auch einfache Zivilist:innen Opfer di

Kurdische Organisationen kündigen europaweit Demonstrationen an

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Ein breites Bündnis kurdischer Organisationen aus Europa stellt seine Sicht auf die nach dem Tod der Kurdin Jina Mahsa Amini in Iran ausgebrochene Revolte dar und ruft zu Demonstrationen am Wochenende auf.   ANF / REDAKTION, 27. Sept. 2022. Ein breites Bündnis kurdischer Organisationen in Europa solidarisiert sich mit der Widerstandswelle, die nach der Ermordung von Jina Mahsa Amini durch Rojhilat (Ostkurdistan) und Iran rollt, und ruft zur Unterstützung auf. „Als Kurdinnen und Kurden sind wir schon immer ein wichtiger Teil radikaler gesellschaftlicher Veränderungen in der Geschichte des Nahen Ostens gewesen. Mehrere Aufstände und Revolutionen in der Vergangenheit haben sich aus dem Herzen Mesopotamiens in benachbarte Länder und Völker ausgebreitet“, heißt es in der von Dutzenden Institutionen, Organisationen und Parteien aus Kurdis

Das Leben im Frauendorf JINWAR geht trotz Krieg weiter

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In der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien herrscht Krieg, auch in der Nähe von JINWAR sind türkische Bomben eingeschlagen. Das Leben in dem Frauendorf geht trotzdem weiter.   ANF / REDAKTION, 27. Sept. 2022. Das Leben im Frauendorf JINWAR geht trotz der türkischen Angriffe auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien weiter. Das teilen die Bewohnerinnen in ihrem Newsletter für September mit: „Seit unserem letzten Newsletter ist einige Zeit vergangen und wir freuen uns, euch einen Überblick über das Geschehen und die aktuelle Situation hier in JINWAR und in der Autonomen Verwaltung Nord- und Ostsyriens zu geben. Wie wir bereits in unserem letzten Newsletter erwähnt haben, befinden wir uns seit dem 17. April 2022 in einer intensiven Phase des Krieges. In der Zeit zwischen Juni und August gab

Moghaddam (Iran Human Rights): Motivation der Protestierenden lässt sich nicht mehr brechen

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Der IHR-Direktor Mahmood Amiry Moghaddam äußert sich zu den schweren Übergriffen des iranischen Regimes auf die Protestierenden und erklärt, die Menschen ließen sich nicht mehr einschüchtern.   ANF / REDAKTION, 27. Sept. 2022. Trotz mindestens 76 von Sicherheitskräften getöteten Aktivist:innen und Tausenden Festnahmen geht der Aufstand in Ostkurdistan und Iran nach dem Tod der Kurdin Jina Mahsi Amini weiter. Amini war wegen eines „falsch“ getragenen Kopftuchs von der Sittenpolizei festgenommen und misshandelt worden. Sie kollabierte bei der Polizei und verstarb im Krankenhaus. Dieser tödliche Übergriff brachte in Ostkurdistan und Iran das Fass zum Überlaufen. Eine regelrechte Volksbewegung unter Führung der Frauen ruft zum Sturz des Mullah-Regimes auf. Im Interview mit der Nachrichtenagentur

Iran attackiert erneut Bradost (Süd-Kurdistan)

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Das iranische Regime hat erneut Ziele in Südkurdistan bombardiert. Die Angriffe sind offenbar eine Reaktion auf die Protestwelle, die seit dem Tod von Jina Mahsa Amini wie ein Lauffeuer durch das Land fegt.   ANF / SILÊMANÎ, 25. Sept. 2022. Das iranische Regime bombardiert erneut Ziele in Südkurdistan. Getroffen wurden wie bereits am Samstag wieder Orte in der Grenzregion Bradost, die im Verwaltungsbereich von Hewlêr (Erbil) liegt. Nach Informationen der in der Kurdistan-Region Irak ansässigen Nachrichtenagentur Silêmanî setzte der Beschuss am Sonntagvormittag ein und dauert zur Stunde weiter an. Gesicherte Angaben zum Ausmaß der Angriffe liegen bisher nicht vor. In Sîdekan bei Çoman wurden den Angaben nach Bombardierungen in den Dörfern Binparêz, Derho, Ketinê, Gorasayê, Naw Rûbaran, Seqer sowie an den Ausläufern des Berbizina-Gipfels verzeichnet. Di

Mexmûr: Widerstand gegen Umzäunung des Lagers mit Stacheldraht

Die irakische Regierung plant, das selbstverwaltete Flüchtlingslager Mexmûr mit Stacheldraht einzuzäunen. Die Bewohner:innen wollen ihr Heim nicht in ein offenes Gefängnis verwandeln lassen und kündigen Widerstand an. % buffered 05:07 05:19   NÛPELDA AMED / MEXMÛR, 25. Sept. 2022. Das selbstverwaltete „Şehîd Rustem Cûdî“-Flüchtlingslager in Mexmûr wird von der irakischen und der südkurdischen Regierung belagert. Die Bevölkerung leistet jedoch entschlossen Widerstand gegen Embargo und Angriffe. Letzten Dezember hatte die irakische Regierung erstmals versucht, das Lager mit Stacheldraht abzusperren. Daraufhin strömten die Menschen zu den Orten, an denen die Zäune errichtet werden sollten, und verhinderten die Bauarbeiten. „ Werden einen Zaun niemals akzeptieren“ Vor kurzem hat sich Bagdad erneut den Bau eines solchen Zauns auf die Ta

Proteste im Iran: Nicht nur der Hidschab soll weg

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taz vom 16.9.2022. Die Proteste im Iran richten sich gegen Zwangsverschleierung und Femizide. Das Regime hat die Wut unterschätzt. Die aktuellen Proteste im Iran sind eine Reaktion auf den gewaltsamen Tod von Zhina Amini Foto: Social Networks/ZUMA Wire/imago BERLIN taz | Im Iran protestieren Menschen seit drei Tagen landesweit gegen die Zwangsverschleierung und gegen die gesamte Diktatur. Auf Videos in den sozialen Medien sieht man Frauen, die bei den Demonstrationen ihre Kopftücher abnehmen, Parolen gegen das System rufen. Die Proteste sind eine Reaktion auf den gewaltsamen Tod von Zhina Amini. Eine Kurdin, die die Welt nun unter dem Namen Mahsa kennt, weil der iranische Staat ihrer Familie nicht erlaubte, sie offiziell Zhina zu nennen – weil es ein kurdischer Name ist. Der iranische Staat behauptete zunächst, die 22-Jährige sei an Herzversagen gestorben. Tatsächlich wurde sie bei einer Festnahme durch die Sittenpolizei wohl so verprügel

PJAK fordert Bildung von vereinter Front für Demokratie in Iran

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Nach dem Tod von Jina Mahsa Amini sind Rojhilat und Iran im Aufruhr. Die ostkurdische PJAK appelliert nun an freiheitliche Parteien und Bewegung, eine vereinte Front für Demokratie zu bilden. Nur so könnte die Zerschlagung des Status quo gelingen.   ANF / REDAKTION, 24 Sept. 2022. Nach dem Tod der 22-jährigen Jina Mahsa Amini sind Rojhilat und Iran im Aufruhr. Die tragende Rolle der Frauen bei den Protesten ist unübersehbar: Männer demonstrieren für Frauenrechte und rufen feministische Parolen. Der herrschende Klerus setzt auf pure Gewalt, um den Widerstand niederzuschlagen. Grund dafür ist die Furcht davor, dass das totalitäre und autoritäre Regime samt seinem Unterdrückungsapparat ins Wanken gebracht wurde. In dieser Furcht sieht die in Rojhilat aktive Partei für ein freies Leben in Kurd

TJK-E: Die Frauen lassen sich nicht mehr aufhalten

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Die Rebellion der Frauen in Rojhilat und Iran lässt sich nicht mehr aufhalten, erklärt die TJK-E und ruft zur Teilnahme an allen Protest- und Solidaritätsaktionen in Europa auf.   ANF / REDAKTION, 24. Sept. 2022. In mehreren Städten in Deutschland haben am Freitag erneut Solidaritätsaktionen für die nach dem Mord an der 22-jährigen Kurdin Jîna Mahsa Amini durch die iranische Sittenpolizei ausgebrochenen Aufstände in Ostkurdistan (Rojhilat) und in Iran stattgefunden. Auf der Königstraße in Stuttgart schnitten sich Frauen als Zeichen der Solidarität die Haare ab, auf dem Marktplatz in Lüneburg wurde Jîna Amini mit Kerzen und Blumen gedacht. Auch in Kassel und Hannover gingen Menschen mit der Parole „Jin Jiyan Azadî“ (Frau Leben Freiheit) auf die Straße, um sich mit den kämpfenden Frauen in Iran zu solidarisieren.   Kundgebung in

Ostkurdistan – Land der Volksaufstände

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Eine Einordnung des Kurdischen Zentrums für Öffentlichkeitsarbeit (Civaka Azad) zu den aktuellen politischen Entwicklungen in Ostkurdistan und Iran nach der Ermordung von Jîna Mahsa Amini.   ANF / REDAKTION, 24. Sept. 2022. In der Islamischen Republik Iran müssen „Zucht und Ordnung“ strikt eingehalten werden. Zur Umsetzung dessen gibt es eine eigene islamische Religionspolizei, auch als Sittenpolizei bekannt, die insbesondere darauf Acht gibt, dass die „Kleidungsvorschriften“ im Land eingehalten werden. Vor Kurzem merkte das UN-Menschenrechtsbüro in Genf an, dass diese Sittenpolizei in den letzten Monaten ihre Patrouillen ausgeweitet habe und Frauen ins Visier nehme, die das islamische Kopftuch, den sogenannten Hidschab, nicht „regelkonform“ tragen. Diese Politik führt seit dem 13. September dazu, dass die Gesellschaft in Rojhilat ¹