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Besuch beim Staatspräsidenten: „Die ezidische Gemeinschaft fordert Selbstbestimmung“


Der PADÊ-Vorsitzende Omar Salih hat sich gegenüber ANF zu einem offiziellen Besuch einer Delegation aus Şengal beim irakischen Staatspräsidenten Barham Salih geäußert. Die wesentliche Forderung sei Selbstbestimmung, erklärt der ezidische Politiker.

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Eine Delegation aus Şengal hat am 19. Juni ein offizielles Gespräch mit dem irakischen Präsidenten Barham Salih in dessen Amtssitz geführt. In dem Gespräch ging es um die Lage in Şengal und im Irak sowie um die Forderungen der ezidischen Gemeinschaft. Omar Salih, Ko-Vorsitzender der ezidischen Partei PADÊ, war Teil der Delegation und hat sich gegenüber ANF zu dem Austausch geäußert.

Demnach haben im Vorfeld Gespräche in Şengal stattgefunden, um die Mitglieder der Delegation festzulegen und für die irakische Regierung einen Bericht über die aktuelle Situation, die bestehenden Probleme, mögliche Lösungsansätze und die Forderungen der ezidischen Gesellschaft zu erstellen. Die Delegation wurde aus Vertreter:innen von Ittihad Wetanî, Teqaddûm, PADÊ, der ezidischen Frauenbewegung TAJÊ, des Autonomierats von Şengal, der christlichen und der turkmenischen Bevölkerungsgruppe und weiteren Repräsentanten zusammengestellt. „Wir waren ungefähr zwanzig Personen und haben Barham Salih die Forderungen unseres Volkes vorgetragen“, berichtet Omar Salih. Die Delegation habe die gesamte Bevölkerung von Şengal vertreten.

Laut Omar Salih ist die grundlegende Forderung der Delegation die Selbstbestimmung der in Şengal lebenden Menschen. Ein wichtiges Thema bei dem Gespräch war die Situation der 2014 beim IS-Angriff aus Şengal vertriebenen Menschen. Der PADÊ-Vorsitzende sagt, dass ihre Rückkehr aus politischen Gründen verhindert wird. „Wir sind niemandem gegenüber feindlich gesinnt und niemand hat die PDK aus Şengal vertrieben“, erklärt Omar Salih. Vielmehr habe die PDK sich 2014 plötzlich zurückgezogen und die Bevölkerung den Massakern des IS überlassen. Jetzt wolle die vom Barzanî-Clan dominierte Partei ihre Position wieder einnehmen und habe offenbar kein Interesse daran, dass in der Region eine friedliche Atmosphäre entsteht. Es werde versucht, Konflikte innerhalb der ezidischen Gemeinschaft zu schüren und die Menschen gegeneinander aufzuhetzen. „Das werden wir nicht zulassen. Wir sind zu einem Dialog mit allen Eziden bereit, für Gespräche steht unsere Tür immer offen. Wichtig ist uns vor allem Bündnis, um Şengal und unser Volk zu schützen. Dafür appellieren wir auch an die Bevölkerung. Der MIT hat sich überall etabliert und leider gibt es auch in Şengal Eziden, die mit dem türkischen Geheimdienst zusammenarbeiten. Es finden Denunziationen statt. Der türkische Staat will mit Mosul und Kerkûk auch Diyala, Selahaddin und Ambar besetzen und tritt höchst aggressiv auf“, so Omar Salih.

 

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