Russland bombardiert Efrîn und Idlib
Im Vorfeld des Gipfeltreffens zwischen Tayyip Erdoğan und Wladimir Putin in der kommenden Woche hat die russische Luftwaffe mehrfach Efrîn und Idlib in Syrien bombardiert.
Im Vorfeld des türkisch-russischen Gipfeltreffens zwischen Tayyip Erdoğan und Wladimir Putin am 29. September hat Russland mehrfach Efrîn und Idlib bombardiert. Das von der Türkei besetzte Dorf Basil in Efrîn-Şêrawa ist am Samstag mindestens fünf Mal von russischen Kampfbombern angegriffen worden. Nach Angaben von ANHA ist heute um 6.30 Uhr Ortszeit ein weiterer Luftangriff auf Basil erfolgt, auch das Dorf Beradê in Şêrawa wurde bombardiert. Angriffsziel waren offenbar Stellungen der dschihadistischen Söldner des türkischen Besatzungsregimes. Die Luftangriffe sollen als Reaktion auf Angriffe protürkischer Dschihadisten auf die syrische Armee erfolgt sein.
Im Gouvernement Idlib haben russische Kampfjets am Samstag zwölf Luftangriffe gegen die aus al-Qaida hervorgegangene Terrormiliz HTS (Haiat Tahrir Al-Scham) durchgeführt. Die Angriffe konzentrierten sich auf die Umgebung der strategisch wichtigen Schnellstraßen M4 und M5. In Idlib wird eine großangelegte Bodenoperation der von Russland gestützten syrischen Armee erwartet.
Erdoğan hatte Putin in einem am 5. März 2020 getroffenen Abkommen zugesagt, Angriffe der von ihm protegierten Dschihadisten auf die Verbindungsstraße zwischen Latakia und Aleppo zu unterbinden. Diese Zusage war nicht eingehalten worden. Im Februar vergangenen Jahres hatte die syrische Armee eine Operation gestartet, um die Kontrolle über die internationale Straße zwischen Damaskus und Aleppo wiederherzustellen. Die türkische Armee war aufgrund ihrer Unterstützung für die Dschihadisten von der russischen Luftwaffe bombardiert worden, 33 Soldaten kamen dabei ums Leben.
Die russischen Luftangriffe auf Efrîn und Idlib im Vorfeld des Gipfeltreffens zwischen Erdoğan und Putin am kommenden Mittwoch deuten darauf hin, dass Russland sich zum Thema Idlib nicht auf Verhandlungen mit der Türkei einlassen und die Bereitschaft auf eine Ausweitung der Gefechte auf andere Regionen signalisieren will.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen