Erste Phase von Operation in Camp Hol abgeschlossen
Die erste Phase der „humanitären Sicherheitsoperation“ im nordostsyrischen Lager Hol ist abgeschlossen worden. Laut der Kommandantur wurden innerhalb von fünf Tagen 125 Festnahmen durchgeführt.
Die erste Phase der Anti-IS-Operation im Flüchtlings- und Internierungslager Hol in Nordostsyrien ist abgeschlossen worden. Das gab Ali al-Hassan als Sprecher der Inneren Sicherheitskräfte am Freitag bei einer Pressekonferenz in dem Camp bekannt. Die Offensive habe eine Atmosphäre der Stabilität und des Friedens in Hol geschaffen. Um diese Situation dauerhaft aufrechtzuerhalten, sei jedoch internationale Unterstützung erforderlich. Neben al-Hassan waren auch Kino Gabriel, der Sprecher der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), der YPG-Sprecher Nuri Mehmud und Evîndar Dêrik von der Generalkommandantur der Region Cizîrê anwesend.
Die Offensive mit dem Namen „Humanitäre Sicherheitsoperation” war am frühen Sonntagmorgen eingeleitet worden. An dem Einsatz sind etwa 6.000 Sicherheitskräfte und Angehörige der QSD sowie der Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG und YPJ beteiligt. Die internationale Koalition gegen den IS unterstützt die Operation durch Luftüberwachung. Ziel des Einsatzes in dem Lager etwa 45 Kilometer östlich von Hesekê ist die Zerschlagung von IS-Strukturen, die die Reorganisierung der Terrormiliz vorantreiben und innerhalb sowie außerhalb des Camps über klandestine Zellen Anschläge verüben. Hol gilt als Brutstätte des IS, dort leben über 60.000 Menschen aus über fünfzig verschiedenen Ländern. Ein großer Teil davon sind Minderjährige, denen die IS-Doktrin beigebracht wird. Dadurch entsteht die Gefahr, dass eine neue Generation von Terroristen geschaffen wird.
„Wir haben bereits betont, dass wir diese Operation aufgrund unserer moralischen, rechtlichen, humanitären und sicherheitspolitischen Verpflichtung eingeleitet haben. Unser Hauptanliegen ist es, die Sicherheit der Menschen hier zu gewährleisten und humanitäre Lebensbedingungen zu schaffen. Eine überwältigende Mehrheit der Bewohner setzt sich aus Angehörigen von IS-Mitgliedern zusammen. Hinzu kommen zahlreiche Terroristen, die sich mit der Absicht, den IS neu zu beleben, als Zivilisten ins Camp eingeschleust haben. Seit Anfang des Jahres hat es in Hol mindestens 47 Morde gegeben“, erklärte Ali al-Hassan. Zu den Festnahmen in Hol äußerte der Asayîş-Sprecher, dass seit Beginn der Operation 125 Mitglieder von IS-Zellenstrukturen gefangengenommen worden seien. „Bei 15 von ihnen handelt es sich um Frauen, weitere 20 Personen werden verdächtigt, verantwortlich für die Morde in Camp Hol zu sein. Darüber hinaus sind bei Durchsuchungen zahlreiche militärische Ausrüstungsgegenstände sowie elektronische Zünder für Sprengvorrichtungen sichergestellt worden.“
Auch wenn nun mehrere Personen aus dem Führungskreis der klandestinen IS-Zellen verhaftet worden seien, einschließlich ranghoher Verantwortlicher, sei die Gefahr noch längst nicht gebannt, führte al-Hassan weiter aus. „Solange der Zustand des Lagers unverändert bleibt, die internationale Gemeinschaft das Camp Hol nicht als ein internationales Problem betrachtet und keine geeignete Lösungen für die Rückführung der ausländischen Bewohner findet, wird die Gefahr konstant auf einem hohen Niveau bleiben.“
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