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Bau von Gesundheitszentrum in Qamişlo abgeschlossen

 


Es ist geschafft: Der Bau des Gesundheitszentrums für Frauen und Kinder in Qamişlo ist abgeschlossen, teilt das Baukollektiv Avahî mit. Die Frauenstiftung WJAS als Projektpartnerin kümmert sich noch um Inneneinrichtung und Personaleinstellung.

Wie das Baukollektiv „avahî” mitteilt, ist der Bau des Gesundheitszentrums für Frauen und Kinder in Qamişlo in der demokratischen Föderation Nord- und Ostsyrien/Rojava abgeschlossen. Die Stiftung der freien Frau in Syrien (WJAS) als Projektpartnerin kümmert sich aktuell noch um die Inneneinrichtung und die Anstellung von Personal. Geplant ist, das Gesundheitszentrum möglichst bald mit zunächst sieben Angestellten zu eröffnen und kostenfreie medizinische Behandlungen für Frauen und Kinder anzubieten. Einen konkreten Eröffnungstermin wird avahî bekanntgeben, sobald er feststeht.

„Wir bauen in einem Kriegsgebiet”

„Als avahî 2016 gegründet wurde, hatte sicherlich niemand damit gerechnet, dass es so lange dauern würde, bis endlich ein Gebäude steht”, erklärt das Kollektiv. Der Zusammenschluss von Menschen verschiedener Professionen mit dem Ziel, den Aufbau der Selbstverwaltung und die Frauenrevolution in Rojava zu unterstützen, wollte selber bauen, das heißt mit vielen Baugruppen aus Deutschland anreisen. 2018 gelang avahî zwar zweimal, Delegationsreisen nach Rojava zur Bauvorbereitung zu organisieren, „doch letztlich mussten wir uns eingestehen, dass die Situation vor Ort und die Möglichkeiten der Einreise nicht verlässlich genug planbar sind, um Baugruppen mit festen Terminen auf die Reise zu schicken”. Und so begann die Stiftung der freien Frau im Frühjahr 2019 mit lokalen Arbeiter*innen den Bau. Doch auch danach gab es immer wieder große Probleme und lange erzwungene Pausen beim Bau. Der Angriffskrieg der Türkei und die Besatzung von benachbarten Gebieten seit Oktober 2019, Corona, Inflation und Verteuerung der Baustoffe vor Ort, geschlossene Grenzen, Embargo und viele weitere Probleme haben immer wieder zu Verzögerungen im Bauablauf geführt und nochmal verdeutlicht: „Wir bauen in einem Kriegsgebiet.”

„Solidarität muss praktisch werden”

„Doch trotz all dieser Schwierigkeiten, die das Projekt immer mehr in die Länge zogen, habt ihr uns und die mutigen Frauen in Qamişlo immer weiter unterstützt. Dafür wollen wir uns an dieser Stelle nochmal sehr herzlich bei allen Unterstützer*innen und Spender*innen bedanken. Wir haben gesagt: ‚Solidarität muss praktisch werden’ - doch ohne euch wäre das niemals möglich gewesen. Dank euch wird das neue Gesundheitszentrum eine Verbesserung der medizinischen Versorgung für Frauen und Kinder in Qamişlo, eine materielle Stärkung der revolutionären Frauenbewegung in Nord- und Ostsyrien, eine Ausbildungsstätte und Einkommensmöglichkeit für Frauen und nicht zuletzt ein Symbol praktischer internationalistischer Solidarität.”

103.000 Euro zusammengekommen

Etwas über 103.000 Euro kamen dafür bis jetzt zusammen. 80.000 davon sind für den Bau bisher ausgegeben worden. Der Rest wird nun für Inneneinrichtung und medizinische Geräte an die Stiftung übergeben. Wer noch nicht genug vom Spenden hat, kann avahî beziehungsweise die Stiftung gerne weiter bei der Ausstattung und Inneneinrichtung unterstützen. „Medizinisches Equipment und Medikamente sind echt teuer und Luft nach oben bei Behandlungsmöglichkeiten und medizinischer Ausstattung gibt es eigentlich immer!”

Das Spendenkonto für das Gesundheitszentrum in Qamişlo lautet:

Kurdistan Hilfe e.V.

IBAN: DE40200505501049222704

Stichwort: construction

Es kann auch allgemein für die Arbeit der Stiftung der freien Frau in Syrien gespendet werden. Das Spendenkonto ist das gleiche, das Stichwort lautet: Frauenstiftung.

Die WJAS wird außerdem bald eine allgemeinere Kampagne für die Sicherstellung von Gehältern ihrer Mitarbeiter*innen starten, teilt avahî abschließend mit: Denn die wirtschaftliche Situation und Inflation verschlechtern die Möglichkeiten der Finanzierung vor Ort und gleichzeitig sind die Angestellten immer mehr auf ihr Einkommen angewiesen, um sich und ihre Familien zu ernähren und ihre Unabhängigkeit als Frauen sicherzustellen. „Doch nun erst mal hoch die Tassen, liebe Freund*innen. Wir und ihr und die Frauen in Qamişlo haben es geschafft – Der Bau ist fertig!"

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