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Şengal: Schwierige Bedingungen im Camp Nazê


Nach dem IS-Genozid am ezidischen Volk in Şengal ist das Şehîd-Nazê-Camp an den Ausläufern des Gebirges errichtet worden. Die Menschen in dem Camp leben seit über sechs Jahren unter schwierigen Umständen.

An den Ausläufern des Şengal-Gebirges liegt das Şehîd-Nazê-Camp. Die Zelte wurden nach dem Angriff der islamistischen Terrororganisation IS vom 3. August 2014 errichtet. Die Menschen in dem Camp leben seit über sechs Jahren unter schwierigen Umständen. Drei Bewohner des Lagers haben sich gegenüber ANF dazu geäußert.

Faris Şengalî sagt, dass sie zunächst nach Şêladizê geflüchtet sind. Er bedankt sich bei den Menschen aus Şêladizê für die damalige Unterstützung. Sie hätten ihnen sehr geholfen, fügt er hinzu: „Das werden wir unser Leben lang nicht vergessen. Wir sind dann trotzdem nach Şengal zurückgekehrt, weil es die Heimat unserer Vorfahren ist. Unsere Häuser sind zerstört worden, deshalb müssen wir in Zelten leben. Sie sehen es ja selbst, wir leben unter sehr schweren Bedingungen. Niemand kümmert sich um unsere Grundversorgung. Die Regierung Südkurdistans hat gar nichts für uns getan. Sie behauptet, uns zu schützen und zu helfen, aber die Situation ist ja offensichtlich. Unter uns sind Kinder und alte Menschen. Der Winter ist sehr hart hier. Wir brauchen Hilfe. Die Bevölkerung von Şengal steht momentan unter hohem Druck. Es wird nicht zugelassen, dass wir ein ruhiges Leben führen. Für uns bedeutet Ruhe, autonom und in Sicherheit leben zu können.“

 

Auch Salih Bedel sagt, dass das Leben in den vergangenen Jahren sehr schwierig war. „Manchmal kommen zivilgesellschaftliche Organisationen und schreiben unsere Namen auf. Bis auf die Zelte haben wir jedoch keine Unterstützung bekommen. Diese ganzen Organisationen gibt es nur zum Schein. Wir bleiben trotzdem aufrecht, weil wir zumindest auf unserem eigenen Boden innerhalb unseres Volkes leben“, erklärt er. Die Menschen, die immer noch außerhalb Şengals in Lagern leben, ruft er zur Rückkehr auf: „Hier sind die Lebensbedingungen zwar schwierig, aber wenigstens sind wir hier zu Hause. In den anderen Lagern ist die Situation noch schlechter als hier. Die Menschen werden fern ihrer Heimat unter Druck gesetzt. Hier leben wir zumindest selbstbestimmt zusammen mit unseren Kindern.“

Kutu Reşo lebt von der Viehzucht. Er sagt, dass die grundlegende Versorgung nicht gesichert ist. Dafür müsse die irakische Regierung sorgen, Bagdad sei dafür verantwortlich. Trotz aller Schwierigkeiten betont Reşo, dass er seine Heimat nicht verlassen wird.

 

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