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Nordsyrien: Proteste nach Ermordung von Lokalpolitikerinnen

 


Nach der Ermordung zweier Lokalpolitikerinnen aus der demokratischen Selbstverwaltung der nordsyrischen Stadt Stadt Al-Dashisha kommt es in vielen nordsyrischen Städten zu Frauenprotesten.

Nach der Entführung und Ermordung der Ko-Vorsitzenden des Zivilrats der Gemeinde Til Sheir, Sada al-Harmoush, und ihrer Stellvertreterin Hind al-Khedr, die gleichzeitig zuständig für das Ökonomie-Komitee war, protestiert insbesondere die Frauenbewegung in vielen Städten Nordsyriens gegen die Angriffe. Die beiden Frauen waren am Freitag von schwer bewaffneten Männern verschleppt worden. Ihre enthaupteten Leichen wurden Stunden später an einem Straßenrand gefunden. Inzwischen hat der sogenannte IS die Tat für sich reklamiert.

Frauen in Qamişlo: „Dieses Verbrechen wird vergolten werden“

In Qamişlo veranstaltete die Organisation gegen Gewalt an Frauen, Sara, eine Kundgebung. Die juristische Beraterin der Organisation, Neda Melki, erklärte im Namen von Sara: „Dutzende Frauen werden jeden Tag entführt, vergewaltigt und ermordet. All dies geschieht, um die Frauen einzuschüchtern, damit sie weiter als Werkzeug benutzt werden können.“ Zum Mord an den beiden Politikerinnen erklärt Sara: „Wir verurteilen dieses Verbrechen aufs Schärfste. Ihr habt diejenigen angegriffen, die den Kampf für Würde und Freiheit führen. Wir versprechen, dieses Verbrechen wird vergolten werden.“

Auch der Kreisrat von Qamişlo hielt eine Kundgebung vor dem Ratsgebäude ab. Rima al-Hisen, Mitglied der Leitung des Ökonomiekomitees des Rates, erklärte: „Als Rat von Qamişlo und im Namen aller Frauen aus Qamişlo verurteilen wir dieses grausame Verbrechen aufs Schärfste. Es handelt sich um ein Massaker am freien Denken und der freien Frau.“ Eine weitere Kundgebung der Frauenbewegung Kongreya Star fand ebenfalls in Qamişlo statt.

Kobanê: Menschenrechtsorganisationen müssen ihre Pflicht erfüllen

In Kobanê hielt die Koordination der Frauenbewegung Kongreya Star für die Euphrat-Region eine Kundgebung am Platz der freien Frau ab. Hedla Hesen verurteilte die Morde scharf und appellierte an alle zivilgesellschaftlichen Organisationen und insbesondere die Menschenrechtsorganisationen, etwas gegen diese Verbrechen zu unternehmen. Sie betonte, das Massaker habe direkt auf das frauenbefreiende Modell der Selbstverwaltung und der demokratischen Nation abgezielt.

Proteste in vielen Städten Nordsyriens

Auch in vielen anderen Städten Nordsyriens kam es zu Protest- und Gedenkaktionen. Die Frauenbewegung Kongreya Star organisierte Kundgebungen in Aleppo, Amûdê, Til Hemis, Tell Brak, Tirbêspiyê, Hesekê, Kobanê und Şehba.

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