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Mahnwache in Şengal geht weiter


Seit zwölf Tagen wird mit einer Mahnwache vor dem Büro der ezidischen Sicherheitskräfte in Şengal gegen die Auflösung autonomer Selbstverwaltungsstrukturen protestiert. Der irakische Innenminister ist zu einem Besuch in der Region eingetroffen.

Seit zwölf Tagen findet vor dem Büro der ezidischen Sicherheitskräfte in Şengal eine Mahnwache statt, um die Auflösung des in Eigenregie aufgebauten Êzîdxan Asayîş zu verhindern und gegen das in Bagdad zwischen der irakischen Regierung und der südkurdischen PDK geschlossene Abkommen zu protestieren. Das Protestzelt wird viel besucht und es übernehmen immer wieder neue Gruppen die Verantwortung für die Aktion. Heute ist eine Gruppe aus Xanêsor zur Verstärkung gekommen.

Unterdessen ist der irakische Innenminister Othman al-Ghanmi mit einer Abordnung in Şengal eingetroffen. Es wird erwartet, dass die Abordnung auch die Mahnwache besuchen wird.

Die Bevölkerung fordert eine Anerkennung der Autonomieverwaltung von Şengal, einschließlich der ezidischen Sicherheitskräfte. Ein Entgegenkommen auf irakischer Regierungsebene ist bisher nicht erfolgt.

Eziden wollen ihren Schutz keinen Kräften von außen überlassen

Am 9. Oktober haben die südkurdische Regierungspartei PDK und die irakische Zentralregierung vereinbart, die Kontrolle über die Şengal-Region zu übernehmen und sämtliche Selbstverteidigungskräfte aufzulösen. 2014 hatten alleine die HPG-Guerilla und später die YPG und YPJ aus Rojava Şengal gegen den IS verteidigt und dabei geholfen, eigene Selbstverteidigungskräfte und eine demokratische Selbstverwaltung in der Region aufzubauen. Im Jahr 2018 zogen sich die HPG nach dem Abschluss dieser Aufgabe aus der Region zurück. Şengal schützt sich seither selbst und die Menschen dort sind angesichts von 74 Massakern in der ezidischen Geschichte nicht mehr bereit, ihre Sicherheit und ihre Verwaltung Kräften von außen zu überlassen.

 

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