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Massive Truppenverlegungen nach Şengal


Nach dem Abkommen zwischen der PDK und Bagdad über die Region Şengal werden große Truppenkontingente in die Region verlegt. Innerhalb von zwei Tagen wurden mindestens 8.000 Soldaten dort stationiert.


Am 9. Oktober hatte die südkurdische PDK mit der Zentralregierung in Bagdad ein Abkommen über die Kontrolle über die Şengal-Region geschlossen. Am 24. November begannen Truppentransporte der irakischen Regierung und der PDK in die Region. Innerhalb von 24 Stunden wurde diese massiv ausgeweitet. Die irakische Regierung begründete dieses Vorgehen mit dem Grenzschutz und der Ablösung der in der Şengal stationierten Kräfte. Allerdings wurden keine Truppen abgezogen, sondern neue Spezialeinheiten von Polizei und Militär in die Region gebracht.

Wir sind da, um die YBŞ zu bekämpfen“

Am 25. November gegen 23.30 Uhr begann ein neuer Großtransport von Truppen. Recherchen von ANF zufolge haben die Soldaten Aussagen getroffen wie: „Wir sind hier, um gegen die YBŞ zu kämpfen“. Unter den Truppen sollen sich Türkisch sprechende Personen befinden. Einige von ihnen suchten Personen, die Turkmenisch sprechen, als Übersetzer. Şengal ist eines der Angriffsziele der türkischen Armee und insbesondere die Widerstandseinheiten YBŞ (Yekîneyên Berxwedana Şengalê) werden vom Erdoğan-Regime und der PDK als „PKK“ betrachtet. Aufgrund der engen Zusammenarbeit der PDK mit dem türkischen Staat ist es nicht unwahrscheinlich, dass türkische Einheiten an der Mobilisierung beteiligt sind. Teil der Vereinbarung zwischen Bagdad und Hewlêr ist die Auflösung der ezidischen Selbstverteidigungskräfte.

8.000 Soldaten bisher stationiert

Bisher wurden etwa 8.000 Soldaten und Spezialpolizisten in die Region verlegt. Nach Angaben militärischer Quellen soll das Kontingent noch verdoppelt werden.

Abkommen ohne Einbeziehung der ezidischen Bevölkerung

Ohne die ezidische Bevölkerung und ihre Selbstverwaltung einzubeziehen, vereinbarte die irakische Regierung mit der PDK eine Aufteilung der Herrschaft über die Region Şengal und eine Reinstallation der PDK-Verwaltung. Die eng mit der Türkei kollaborierende PDK ist aufgrund ihres fluchtartigen Rückzugs am 3. August 2014 und der Entwaffnung der ezidischen Bevölkerung direkt mitverantwortlich für den folgenden IS-Genozid, der nur durch das Engagement von HPG und YPG/YPJ sowie die Selbstorganisierung der Ezid*innen gestoppt werden konnte.

Selbstverwaltung ruft zum Protest auf

Die Selbstverwaltung der Region Şengal sieht in dieser Operation ein drohendes neues Massaker und ruft zur dringenden Mobilisierung auf. Neben der Vernichtung der Selbstverteidigungskräfte und der Selbstverwaltung gehe es bei Operation um die Inhaftierung von Ezidinnen und Eziden, die gegen den IS gekämpft haben, die Beschlagnahme der zur Selbstverteidigung genutzten Waffen und die Verhinderung von Bewegungen in der Region. An den heiligen Orten der Ezid*innen sollen fremde Truppen stationiert und IS-Kollaborateure erneut in der Şengal-Region angesiedelt werden.

 

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