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Neues Angriffskonzept gegen Rojava und Şengal?


Nach dem Türkei-Besuch des südkurdischen Präsidenten Nêçirvan Barzanî Anfang September errichtet die PDK Militärposten an der Grenze nach Nordostsyrien. Das wirft die Frage auf, ob ein neuer Angriff auf Rojava und Şengal bevorsteht.

In einer Zeit neuer Besatzungsambitionen und fortgesetzter Angriffe des türkischen Staates auf Başûr und Rojava (Süd- und Westkurdistan) errichtet die PDK an der Grenze nach Nordostsyrien neue Militäranlagen und Beobachtungsposten. Die seit einem Monat andauernden Bauarbeiten finden im Grenzdreieck Rojava-Bakûr-Başûr statt und reichen im Süden bis nach Şengal. In einigen Gebieten werden Gräben gezogen.

Parallel dazu führt der türkische Staat Besatzungsangriffe auf Heftanîn und andere Regionen der Medya-Verteidigungsgebiete auf südkurdischem Territorium durch. Die Errichtung von Militärposten an der Grenze nach Rojava – von wo aus keinerlei Gefahr für die PDK droht – wirft Fragen auf.

Die Militärbewegungen an der Grenze haben nach dem Ankara-Besuch des Präsidenten der Autonomieregion Kurdistan, Nêçirvan Barzanî, am 4. September zugenommen. Zeitgleich finden Aufklärungsflüge der türkischen Luftwaffe über der Region statt.

Die PDK hat entlang des Tigris zwischen der Gemeinde Sêmalka und den Dörfern Xanika, Mexfer und Sihêla zahlreiche Militärposten errichtet und Peschmerga-Einheiten in die Region verlegt. Teilweise wurden Militäranlagen aus der Saddam-Zeit wieder hergerichtet und verstärkt. Vor allem in der Region um Sihêla, in der der Tigris aus dem Gebiet von Rojava nach Südkurdistan fließt, ist die PDK aktiv. Wie eine militärische Quelle aus der Region gegenüber ANF mitteilt, sind die Bewegungen an der Grenze innerhalb der vergangenen drei Wochen intensiviert worden. Auch türkische Aufklärungsflüge finden gehäuft statt.

Die PDK hält seit über einem Jahr ein Embargo gegen das Flüchtlingslager Mexmûr aufrecht. Vor Beginn der jüngsten türkischen Invasion in den Medya-Verteidigungsgebieten hat die PDK Peschmerga-Einheiten in der Region Zînî Wertê stationiert. Zeitgleich zu dem Türkei-Besuch von Barzanî und den Drohungen der PDK gegen Şengal hat die türkische Luftwaffe das ezidische Siedlungsgebiet bombardiert. Die PDK-nahen Medien führen in der letzten Zeit eine Propagandaschlacht gegen Şengal durch und versuchen damit, die Unterstützung der internationalen Mächte zu gewinnen. Joey Hood, US-Staatssekretär für Nahost-Angelegenheiten, hat in einem Briefing im August gefordert, dass Hewlêr, Bağdat und Ankara unter Federführung der USA zusammenarbeiten.

Die Entwicklungen in der Region werfen die Frage auf, ob der türkische Staat zusammen mit der PDK Vorbereitungen für ein neues Angriffskonzept auf Rojava und Şengal trifft.

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