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Flugverbotszone für Şengal gefordert


Zivilgesellschaftliche und Frauenorganisationen aus dem Irak fordern von der irakischen Regierung und den Vereinten Nationen die Einrichtung einer Flugverbotszone für die Türkei über Şengal.


In einem gemeinsamen Appell an die irakische Regierung, die Vereinten Nationen und internationale Institutionen verurteilen zwanzig Frauen- und zivilgesellschaftliche Organisationen aus dem Irak den türkischen Luftangriff auf Şengal vom vergangenen Montag und fordern eine Flugverbotszone für die Türkei über dem Hauptsiedlungsgebiet der Eziden im Nordirak.
In der Erklärung wird darauf aufmerksam gemacht, dass die fortgesetzten Luftangriffe des türkischen Staates auf Şengal Tote und Verletzte fordern. Die Bevölkerung wolle keine „Wiederholung von 2014“. Vor sechs Jahren sind aus Şengal 7.000 Frauen und Kinder von dem sogenannten „Islamischen Staat“ entführt, ermordet oder versklavt worden. Bis heute ist eine unbekannte Anzahl Menschen noch in der Hand des IS.
In der Erklärung wird auch auf das Vorgehen des türkischen Besatzungsregimes gegen Eziden in Nordostsyrien hingewiesen: „Die Armee des türkischen Staates attackiert immer wieder ezidische Dörfer, ermordet die Einwohner, verbrennt Getreidefelder oder entführt junge Frauen, um diese letzten Endes zu verkaufen. Der türkische Staat unterscheidet sich damit in nichts vom IS.“
In der Bevölkerung bestehe große Angst, dass sich der gezielte Völkermord wiederholt. Das sei auch der Grund, weshalb sich viele Menschen aus Şengal nicht trauen, auf den eigenen Grund und Boden zurückzukehren.
Die Organisationen aus dem Irak fordern vor allem von der Regierung in Bagdad, die Bombardierung irakischen Territoriums durch die türkische Luftwaffe zu unterbinden. Die zentrale Forderung in der Erklärung ist die Einrichtung einer Flugverbotszone.
Die Erklärung endet mit einem Aufruf an die internationale Gemeinschaft: Dem türkischen Staat müsse Einhalt geboten werden, die Weltgemeinschaft müsse sich dafür einsetzen, dass kein weiterer Genozid am ezidischen Volk vollzogen wird. Was den Ezidinnen und Eziden von den türkischen Besatzungstruppen zuletzt in Efrîn angetan worden sei, dürfe sich jetzt nicht erneut in Şengal wiederholen.
Folgende Organisationen haben die Erklärung mitverfasst und unterzeichnet:
Piştgiriya Jinên Êzidî, Yekîtiya Jinên Kemîne a li Iraqê, Heval a Giringîdayina Civakê, Navenda Avadaniyê a ji bo Rawestandina şîddeta li dijî Jinan, Tevnên Jinan a Iraqê, Jinên Erebî û Iraqî, Hewras, Sinabil ya Ayinde, Însiyatîfa Mirovî a Şengalê, Navenda Rewşenbîrî a Şengalê, Pira Ciwanan, Rêxistina TRT a ji bo perwerdekirin û Zanistê, Sunrise, Nabû, Cîlan, Êzidiyên Sotîq, Êzidxana Xêrxwazî, Kêmendamên Êzidî, Jinên Iraqê, Darîn

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