Posts

Es werden Posts vom Juni, 2020 angezeigt.

Tausende protestieren in Kobanê gegen Ermordung dreier Feministinnen durch türkische Drohnen

Bild
Tausende Menschen haben in Kobanê gegen den türkischen Drohnenangriff protestiert, bei dem am Dienstag drei Aktivistinnen der Frauenbewegung gezielt ermordet worden sind.    ANF / KOBANÊ, 24. Juni 2020. In Kobanê haben Zehntausende Menschen gegen den türkischen Staat protestiert und den drei Aktivistinnen gedacht, die am Dienstag im Dorf Helincê von einer Killerdrohne ermordet worden sind. Auf der Demonstration vom „Platz der freien Frau“ zum Şehîd-Egîd-Platz wurden Fotos von Zehra Berkel, Hebûn Mele Xelîl und Amina Waysî mitgeführt. Alle drei Frauen waren in der Frauenbewegung Kongreya Star aktiv, der türkische Luftschlag wurde auf der Demonstration als „gezielter Angriff auf die Frauenrevolution von Rojava“ bewertet. Rewşen Haçim von der Frauenbewegung der Euphrat-Region wies in einer Rede darauf hin, dass der tödliche Drohnenangriff zeitgleich zum Jahrestag des IS-Massakers in Kobanê im Jahr 20

Frauenprotest in Girê Spî gegen türkischen Staat: Ihr seid Diebe!

Bild
Im türkisch besetzten Girê Spî haben sich Frauen zum Protest gegen die Plünderungen von Getreide durch den türkischen Staat und seine Söldner versammelt. Sie schrien wütend „Diebe! Diebe!“ und beschimpften die protürkischen Söldner als „Verräter“.    ANF / REDAKTION, 24. Juni 2020. Die Proteste gegen das Besatzerregime in der nordsyrischen Stadt Girê Spî (Tall Abyad) reißen nicht ab. Zur Wut über die Brutalität der Besatzer, die Vertreibungen und den Landraub kommt die Verzweiflung über die Plünderung der Getreidevorräte und die damit zusammenhängende Verteuerung des Brots. Die Erntezeit in den besetzten Gebieten ist für die Söldner der sogenannten Syrischen Nationalarmee (SNA) und ihre Befehlshabern in der türkischen Armee und im Geheimdienst die Zeit der Plünderungen. Erneut wurden tausende Tonnen der Ernte auf Lastwagen geladen und weggeschafft. Seit Tagen protestieren die Menschen deswegen in Gi

Aufstand gegen Besatzer in Girê Spî dauert an

Bild
Die nach der türkischen Invasion im vergangenen Oktober in der nordsyrischen Stadt Girê Spî verbliebene Bevölkerung protestiert aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten gegen das Besatzungsregime.    ANF / REDAKTION, 23. Juni 2020. In Girê Spî (Tall Abyad) dauern die Proteste gegen das Besatzungsregime der Türkei und der sogenannten „Syrischen Nationalarmee“ (SNA) an. Am Montag ist eine Menschenmenge vor das von der türkischen Armee und den SNA-Gruppen als Stützpunkt genutzte „Rathaus“ gezogen, auch heute gingen die Proteste weiter. Ähnliche Aufstände werden auch aus den Gemeinden Siluk und Hemam gemeldet, in denen es ebenfalls wichtige Stützpunkte des Besatzungsregimes gibt. Anlass des Aufstands sind die Einführung der türkischen Währung, die hohen Brotpreise und die Tatsache, dass die Weizen- und Mehlbestände aus Girê Spî über die Grenze in die Tür

Protestierende stürmen Rathaus in Girê Spî

Bild
Die Proteste gegen hohen Brotpreise und die Einführung der türkischen Lira in den besetzten Gebieten in Nordostsyrien nehmen immer größere Ausmaße an. Wütende Demonstranten stürmten das Rathaus der Stadt.    ANF / REDAKTION, 23. Juni 2020. Die Einführung der türkischen Lira und der massive Anstieg der Brotpreise brachten das Fass zum Überlaufen. Trotz massiver Repression und einem Klima der Angst explodiert die Situation in Girê Spî (Tall Abyad). Gestern stürmten hunderte Demonstrant*innen das Rathaus der besetzten Stadt. Durch die systematische Ausplünderung der Getreidevorräte , die in die Türkei gebracht und dort verkauft wurden, hatten die Besatzungstruppen eine Verknappung des Mehls und damit eine Verdopplung des Brotpreises verursacht. Nun versucht der türkische Staat, die Menschen zur Benutzung der türkischen Lira zu zwingen.

QSD-Kommandant empfängt Stammesälteste aus Tabqa

Bild
Der QSD-Kommandant Mazlum Abdi Kobanê hat sich in Nordostsyrien mit den Ältesten der arabischen Stämme aus Tabqa getroffen. Es fand ein Austausch zur sicherheitspolitischen Lage statt, außerdem wurden Ideen zur Bewältigung der US-Sanktionen diskutiert.    ANF / HESEKÊ, 23. Juni 2020. Der Generalkommandant der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), Mazlum Abdi Kobanê , hat sich im Nordosten von Syrien mit den Ältesten der Stämme aus Tabqa (ath-Thaura) getroffen. Bei der Zusammenkunft in Hesekê fand ein Austausch zur sicherheitspolitischen und ökonomischen Situation sowie den jüngsten militärischen Entwicklungen in der Region statt. Die Stammesältesten unterbreiteten Kobanê eine Reihe von Vorschlägen zur Verbesserung der Lebensbedingungen in der Region und zur Bewältigung der Auswirkungen der explodierten Inflation durch den „Caes

Karayilan: Über die PKK und die Eziden in Şengal

Bild
Ähnlich wie in Rojava ist die PKK auch in Südkurdistan nur eine Ausrede für die Türkei, fremdes Territorium an das eigene Staatsgebiet einzuverleiben. Murat Karayilan (HPG) deutet darauf hin, dass neben Heftanîn auch Şengal annektiert werden soll.    ANF / REDAKTION, 23. Juni 2020. Unter dem Vorwand der PKK-Präsenz führt die Türkei gegenwärtig eine Boden- und Luftinvasion in Südkurdistan durch. Angesichts der Standorte der türkischen Stützpunkte auf besetzten Gipfeln in den nördlichen Bergregionen in Südkurdistan sind die Grenzlinien des Misak-ı Millî jedoch klar zu erkennen. Dieser Nationalpakt sollte in den Verhandlungen mit den Siegermächten über das Osmanische Reich die neuen Grenzen des türkischen Staates nach dem Ersten Weltkrieg markieren - zum türkischen Territorium sollten neben Batumi und Thrakien auch die alten Provi

Flugverbotszone für Şengal gefordert

Bild
Zivilgesellschaftliche und Frauenorganisationen aus dem Irak fordern von der irakischen Regierung und den Vereinten Nationen die Einrichtung einer Flugverbotszone für die Türkei über Şengal.   ANF / REDAKTION, 21. Juni 2020. In einem gemeinsamen Appell an die irakische Regierung, die Vereinten Nationen und internationale Institutionen verurteilen zwanzig Frauen- und zivilgesellschaftliche Organisationen aus dem Irak den türkischen Luftangriff auf Şengal vom vergangenen Montag und fordern eine Flugverbotszone für die Türkei über dem Hauptsiedlungsgebiet der Eziden im Nordirak. In der Erklärung wird darauf aufmerksam gemacht, dass die fortgesetzten Luftangriffe des türkischen Staates auf Şengal Tote und Verletzte fordern. Die Bevölkerung wolle keine „Wiederholung von 2014“. Vor sechs Jahren sind aus Şengal 7.000 Frauen und Kind

Aldar Xelîl (PYD): Wir halten trotz Inflation an Syrischer Lira fest

Bild
Im Vorfeld des US-Sanktionsgesetzes gegen Syrien verschärfen sich Inflation und Wirtschaftskrise. Aldar Xelîl (PYD) erklärt, die Selbstverwaltung sei nicht bereit, auf eine andere Währung umzusteigen.    ANF / QAMIŞLO, 12. Juni 2020. Im Vorfeld der Verschärfung der Sanktionen gegen Syrien durch das sogenannte Caesar-Gesetz der USA explodiert die Inflation in Syrien. Der Caesar-Act bedeutet eine massive Verschärfung der Sanktionen gegen das syrische Regime und macht einen Wiederaufbau des Landes de facto unmöglich. Die Sanktionen richten sich nicht nur gegen Verantwortliche für Folter und Regimefunktionäre, sondern gegen alle, die wie auch immer geartet die Regierung in Damaskus „unterstützen“. Damit sind nicht nur der Iran und Russland im Fokus der Sanktionen, sondern auch jedes Unternehmen, das Aufträge für irgendeine Form des

Hajin: Gesundheitslehrgänge von Frauen für Frauen

Bild
Das Mala Jin in der früheren IS-Bastion Hajin in Ostsyrien bietet Lehrgänge für Frauen an, um die Grundlagen der Ersten Hilfe zu erlernen. Für viele Frauen ist es das erste Mal, dass sie einen Kurs besuchen.  ANF / HAJIN, 14. Juni 2020. Das Frauenhaus „Mala Jin“ in der ehemaligen IS-Bastion Hajin in der ostsyrischen Region Deir ez-Zor hat seine Aktivitäten nach einer zweimonatigen Zwangspause aufgrund der Corona-Pandemie wieder aufgenommen. Seit Mitte der Woche läuft ein Lehrgang für das Erlernen von lebensrettenden und gesundheitserhaltenden Sofortmaßnahmen, an dem 22 Frauen teilnehmen. Bei dem Kurs lernen die Frauen, wie bei medizinischen Notfällen, etwa bei Atem- oder Kreislaufstillstand, zu handeln ist. Es ist der zweite seiner Art, der in Hajin angeboten wird. Für die meisten Teilnehmerinnen ist es das erste Mal, dass sie einen Kurs besuchen. Viele von ihnen sind A

Opfer sexualisierter Gewalt in Syrien Vergewaltigungen, Zwangsabtreibungen, Elektroschocks

Bild
SPIEGEL Politik. Aus Koblenz berichtet Pascale Müller , 18.06.2020. Sexualisierte Gewalt ist in Syriens Gefängnissen allgegenwärtig, die Opfer erfahren Ächtung auch von ihren Familien. Eine Anwältin kämpft dafür, dass die Taten als Kriegsverbrechen verfolgt werden - vor einem deutschen Gericht. Syrien wird auch nach dem offiziellen Ende des Krieges ein traumatisiertes Land sein FADEL SENNA/ AFP Joumana Seif sieht müde aus an diesem Tag Anfang Juni. Schon um halb sieben morgens hat sie vor dem Oberlandesgericht Koblenz angestanden, danach viele Stunden im Gerichtssaal verbracht. Jetzt sitzt sie in ihrer Pension, spricht leise: "Es war auf eine sehr schreckliche Art und Weise, mit einem Gegenstand aus Metall, mit Flaschen, mit Gläsern", sagt sie. Kurz schließt sie die Augen. Hält inne. "Nein", sagt sie dann. "Man kann dazu nichts sagen." Joumana Seif ist Frauenrechtsakti

Solidarität mit dem Frauenzentrum Idlib

Bild
    vom 19. Juni 2020 Wir erklären heute unsere Solidarität und volle Unterstützung für die syrische Aktivistin Huda Khayti vom Frauenzentrum Idlib. Seit Beginn der Revolution in Syrien hat die großartige Frau Herausragendes geleistet. Wir stehen hinter ihrem Engagement! Artikel teilen     Huda arbeitet unermüdlich, um Frauen vor Unterdrückung und Belästigung zu bewahren und ihnen Möglichkeiten zu verschaffen, sich und ihre Familien zu versorgen. Inmitten der Gewalt des syrischen Regimes arbeitet Huda Khayti mit dem Team ihres Frauenzentrums daran, der Perspektivlosigkeit des von Krieg, Vertreibung und Entbehrung geprägten Alltags etwas entgegenzustellen. Da ihre Arbeit eine immense Bereicherung für Idlib darstellt – im sozialen, zivilgesellschaftlichen, aber auch im humanitären Bereich – sprechen wir ihr heute unsere Anerkennung und unser vollstes Vertrauen aus. Seit 2014 arbeiten wir eng mit Huda Khayti zusammen und unterstützen zu

Irak: Christen betroffen über türkische Angriffe auf Jesidenregion

Katholischer Pfarrer berichtet von "Schmerz und Enttäuschung" unter Jesiden im Sinjar-Gebiet - Viele noch traumatisiert von Massakern durch IS-Terroristen im Jahr 2014 Katholische Presseagentur Österreich, 16.06.2020, 13:21 Uhr Irak/Türkei/Konflikte/Jesiden Rom/Bagdad, 16.06.2020 (KAP) Der jüngste türkische Angriff auf die Sinjar-Berge an der Grenze zwischen dem Irak und Syrien hat auch bei den Christen in der autonomen kurdischen Region im nördlichen Irak negative Reaktionen ausgelöst. Im Gespräch mit der italienischen Nachrichtenagentur SIR (Dienstag) sagte P. Samir Al-Khoury, chaldäisch-katholischer Pfarrer des Städtchens Enishke im Bezirk Amadia: "Die Türken haben fertiggebracht, was nicht einmal den IS-Terroristen gelungen ist: Das jesidische Heiligtum des Scheich Chilmira auf dem mit 1.463 Metern höchsten Punkt des Gebirgszugs zu treffen." Außerdem sei auch die Region um das Flüchtlingslager Makhmour beschossen worden, wo jesidische

Aleppo: Ökonomierat bereitet sich auf Embargo vor

Bild
Der Ökonomierat der selbstverwalteten Stadtteile Aleppos Şêxmeqsûd und Eşrefiyê bereitet sich auf die kommenden wirtschaftlichen Probleme aufgrund der Verschärfung des Embargos vor.    ANF / ALEPPO, 16. Juni 2020. In den USA tritt am 17. Juni das neue verschärfte Embargo gegen Syrien in Kraft. Eine weitere Verschlechterung der prekären Situation der Bevölkerung Syriens steht somit bevor. Bereits im Vorfeld verteuerten sich Grundnahrungsmittel. Der Krisentisch des Ökonomiekomitees der selbstverwalteten Stadtteile von Aleppo, Şêxmeqsûd und Eşrefiyê, haben eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet, um den Druck auf die Bevölkerung zu mildern. Şerîvan Mihemed vom Ökonomierat berichtet, der Rat habe Zentren zur Verteilung von Grundnahrungsmitteln eingerichtet, in denen Lebensmittel wie Zucker, Oliven und Reis der Bevölkerung zu einem gü

Luftangriffe auf Şengal

Bild
Bei den türkischen Luftangriffen auf Şengal wurden vergangene Nacht sechs Stellungen der ezidischen Widerstandseinheiten YBŞ getroffen. Vier ihrer Mitglieder wurden verletzt.    ANF / ŞENGAL, 15. Juni 2020. Die Generalkommandantur der ezidischen Widerstandseinheiten YBŞ (Yekîneyên Berxwedana Şengalê) hat eine Stellungnahme zur Luftoffensive der Türkei auf Südkurdistan abgegeben. Wie es darin heißt, dauerten die Luftangriffe auf Şengal etwa eine Stunde. Sechs Kontrollpunkte wurden getroffen, vier YBŞ-Angehörige sind verletzt. Der Kommandantur zufolge erfolgte ein Luftangriff dieses Ausmaßes zuletzt im April 2017. „Diese Luftangriffe beschränken sich jedoch nicht nur auf militärische Maßnahmen, sondern bezwecken einen Ethnozid. Durch Angriffe wie diese soll Şengal entvölkert und eine Rückkehr der Vertriebenen in ihre Heimat verhindert

Vater von Missbrauchsopfer in Hewlêr verhaftet

Bild
Loqman Îsmaîl, der Vater des achtjährigen Mädchens, das letztes Jahr in Hewlêr Opfer einer Gruppenvergewaltigung wurde, ist verhaftet worden. Anwälte glauben, dass der Mann eingeschüchtert werden soll, damit er die Anzeige gegen die Täter zurückzieht.    ANF / HEWLÊR, 14. Juni 2020. Loqman Îsmaîl, Vater des heute achtjährigen Mädchens, das im Frühjahr 2019 im südkurdischen Hewlêr (Erbil) von Sicherheitsbediensteten eines PDK-Beamten aus seiner Schule entführt und vergewaltigt wurde, ist verhaftet worden. Bereits am Freitag ordnete ein Gericht in der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan die Verhaftung des Mannes wegen „Diffamierung“ an. Als Grundlage wurde Artikel 2 des Gesetzes zum Schutz vor „Missbrauch von Kommunikationsgeräten“ herangezogen. Das Gesetz schreibt vor, was die Region Kurdistan unter dem Einsatz moderner Kommunikationstechnologie für „angemessenes Verhalten“ hält. Solche Anklagen werden in d

PDK verhindert Rückkehr nach Şengal

Bild
Fünfzig ezidische Familien sind von PDK-Peschmerga an der Rückkehr nach Şengal gehindert worden. Vor sechs Jahren mussten Hunderttausende Ezidinnen und Eziden vor den Völkermord-Schergen des IS flüchten.   ANF / REDAKTION, 13. Juni 2020. Fünfzig ezidische Familien sind auf dem Weg nach Şengal von Peschmerga-Kräften der südkurdischen Regierungspartei PDK aufgehalten worden. Die Betroffenen waren bei dem brutalen IS-Überfall auf Şengal im Jahr 2014 vertrieben worden und haben in den letzten Jahren in einem Auffanglager im Gouvernement Dihok gelebt. Jetzt wollten sie in ihre Heimat zurückkehren. Dafür holten sie zunächst die Genehmigung der Camp-Leitung ein und lösten ihre behelfsmäßigen Haushalte in dem Lager auf. Anschließend machten sie sich am Freitag mit ihrem Besitz auf den Weg und wurden im Dorf Xetarê zwischen Dihok und

Frauen in Dirbesîyê betreiben Naturmedizin

Bild
Die Revolution von Rojava ist mit der Suche nach traditionellem Frauenwissen in der Gesellschaft verbunden. Das gilt insbesondere auch für das tradierte Wissen der Naturmedizin.    ANF / REDAKTION, 12. Juni 2020. Die Revolution von Rojava ist auf dem Grundsatz der demokratischen Moderne aufgebaut, die diametral der zerstörerischen kapitalistischen Moderne gegenübersteht. Diese kulturelle und soziale Revolution durchzieht alle Gesellschaftsbereiche. Tradiertes Wissen, insbesondere das von Frauen über Generation zu Generation vererbte Spezialwissen, soll wieder aktiviert und in die Gesellschaft eingebracht werden. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Nachhaltigkeitsprozessen. Das gilt auch für den medizinischen Bereich. Während die Region unter einem Embargo steht, und medizinische Versorgung schwierig ist, greifen die Menschen immer

Frauen in Deir ez-Zor organisieren sich in Kommunen

Bild
In der Kleinstadt al-Kasrah im Distrikt Deir ez-Zor führen die Frauen aus der Kommune Şehîd Mihened Ilêwî den Kampf gegen die patriarchale Mentalität und die sozialen Hinterlassenschaften des IS.    ANF / DEIR EZ-ZOR, 12. Juni 2020. Mit der Revolution von Rojava hat sich die Rolle der Frau in Nord- und Ostsyrien deutlich verändert. Diese Revolution ist jedoch noch nicht abgeschlossen, Frauen kämpfen weiterhin in selbstorganisierten Strukturen gegen die vorherrschende patriarchale Haltung. Sie organisieren sich in Räten und führen die Selbstorganisierung der Gesellschaft an. Dieser Prozess der Emanzipation und Befreiung erfasst auch gerade Orte, die vor kurzem noch unter der Schreckensherrschaft des sogenannten Islamischen Staat (IS) gestanden haben, wie die Kleinstadt al-Kasrah im Distrikt Deir ez-Zor. Einer der ersten Frauenba

Warum der Bielefelder Martin Klamper wieder in Şengal ist

Bild
Martin Klamper war Bundeswehrsoldat, ging nach Kurdistan, kämpfte in Raqqa, Efrîn und Deir ez-Zor gegen den IS, wurde in Deutschland festgenommen und ist jetzt in Şengal. Im ANF-Interview erzählt er, warum er zurück nach Kurdistan wollte.    ANF / ŞENGAL, 11. Juni 2020. Internationalistinnen und Internationalisten aus der ganzen Welt zieht es aus unterschiedlichen Gründen nach Kurdistan. Einer von ihnen ist Martin Klamper, mit dem wir im ezidischen Siedlungsgebiet Şengal in Südkurdistan sprechen konnten. Kannst Du Dich kurz vorstellen? Wer bist Du, wo kommst Du her? Wann und warum bist Du das erste Mal nach Kurdistan gefahren? Ich bin der Martin Klamper, 24 Jahre alt und komme aus Bielefeld. Ich habe mich 2017 entschlossen, nach Rojava zu reisen, um zu helfen. Egal wie. Ich war in der Bundeswehr und war auch im Einsatz, als ich mir intensiv die Bilder und Videos vom „Islamischen Staat“ angeguckt

Komun-Academy nun auch auf Deutsch

Bild
Das Projekt Komun-Academy zielt darauf ab, Lösungsansätze für Problematiken der kapitalistischen Moderne - vom Patriarchat über den Rassismus, Armut und Krieg - aus Perspektive der kurdischen Freiheitsbewegung vorzustellen. Seit Kurzem auch auf Deutsch.   ANF / REDAKTION, 19. Mai 2020. Für die kurdische Freiheitsbewegung, die sich nach den Ideen des inhaftierten kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan organisiert, steht der Aufbau von Akademien im Mittelpunkt der Bemühungen um den Aufbau einer demokratischen Moderne, einer Epoche, die dem verheerenden Charakter der kapitalistischen Moderne entgegensteht. In diesem Verständnis ist die Akademie ein Ort der radikalen Kritik und Selbstkritik, ein Raum zur Analyse der „Geschichte im Augenblick und der Gesellschaft im Individuum“. Akademien sind keine elitären Räume, in denen einer aus