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Hesekê: Türkei kappt Wasserversorgung von einer Million Menschen


Die Ko-Vorsitzende des Kantonsrats von Hesekê, Semar Ebdullah, beschuldigt den türkischen Staat, mit der Unterbrechung der Wasserversorgung in Nordsyrien Grundbedürfnisse als Waffe einzusetzen.

In Nord- und Ostsyrien gilt aufgrund der Corona-Pandemie seit einer Woche eine Ausgangssperre. Nach Angaben einer Quelle aus der Autonomieverwaltung halten sich achtzig Prozent der Bevölkerung an das Verbot. Die Maßnahmen gegen das Virus werden in der Region weiter verstärkt.
Semar Ebdullah, die Ko-Vorsitzende des Kantonsrates von Hesekê, hat sich gegenüber ANF zu den Schutzvorkehrungen gegen die Pandemie und der zeitgleichen Unterbrechung der Wasserversorgung in der Region durch den türkischen Staat geäußert.
Zum Kanton Hesekê gehören die Gebiete um Şedade, Hol, Hesekê, Til Temir, Amûdê und Dirbesiyê. Semar Ebdullah appelliert an die Bevölkerung, sich an die verordneten Maßnahmen gegen Ausbreitung der Viruserkrankung Covid-19 zu halten: „Bleibt zu Hause, um eure Familien und die Gesellschaft zu schützen. Haltet euch nicht mit vielen weiteren Menschen an einem Ort auf. Verlasst die Wohnung nur für den notwendigen Einkauf und in Notfällen. Die Bevölkerung zu schützen, ist unsere Hauptaufgabe. Dafür treffen wir Maßnahmen.“
Zu den in Hesekê getroffenen Schutzmaßnahmen gehört laut Semar Ebdullah die Desinfektion öffentlicher Gebäude und von vielen Menschen genutzter Räume. Im zweiten Schritt sind Straßen gereinigt und desinfiziert worden. An die Bevölkerung wurden Reinigungs- und Desinfektionsmittel verteilt.
Wasser als Waffe
Die Bekämpfung der Pandemie wird durch die Wasserknappheit erschwert. Seit Tagen ist die Versorgung des Kantons Hesekê durch das Wasserwerk Elok im von der Türkei besetzten Serêkaniyê (Ras al-Ain) unterbrochen. Nach Angaben von Semar Ebdullah ist eine Million Menschen (den UN zufolge 460.000) davon betroffen: „Die Wasserversorgung der Region ist durch den türkischen Besatzerstaat und seine Banden unterbrochen worden. Dadurch entstehen große Probleme. Ohne Wasser steigt die Corona-Gefahr. Die Region braucht Wasser. Der türkische Staat benutzt den Grundbedarf der Bevölkerung als Waffe. Die Menschen sind deswegen sehr aufgebracht.“
Die Kantonsratsvorsitzende bezeichnet das türkische Vorgehen als Verbrechen an der Menschheit und ruft die UN und die internationale Öffentlichkeit dazu auf, Druck auf die Türkei auszuüben.

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