Nachrichten aus Idlib
Adopt a Revolution
20.12.2019
Jeden Tag, ja fast stündlich erscheinen neue Videos, die das Grauen von unter den Trümmern begrabenen Menschen dokumentieren. Wer auf die russischen Desinformationskampagnen hereinfällt und meint, diese Videos seien alle „gefaked“, dem sei versichert: Wir als Beobachter, vor allem aber alle Angehörigen der Opfer und Ersthelfer, wünschten nichts mehr auf der Welt, als dass das „Fakes“ wären.
Die Retter der White Helmets sind oft „double tap“-Angriffen ausgesetzt, d.h. auf einen ersten Luftangriff folgt kurz darauf am selben Ort ein zweiter, der den Rettern gilt. Diese Menschen retten trotzdem weiter. Erst vor Kurzem eilte einer von ihnen zu einem Einschlagsort in Bdama, der sich als sein eigenes Haus entpuppte. Seine Frau und seine drei kleinen Töchter konnten nur noch tot geborgen werden.
Neue Massenflucht zur Grenze
Tausende Menschen sind in den letzten Tagen aus der Region geflohen, es könnten mehrere Zehntausend sein.Auch unsere Freundinnen von Women Now haben sich zur Flucht aus Maraat al Numan entschieden.
In Idlib Stadt sind unsere Partner*innen damit beschäftigt, sich um die
neu ankommenden Binnenflüchtlinge zu kümmern. Viele schlafen im Freien.
In den Häusern, die ihre Türen für Flüchtende öffnen, ist kein Platz
mehr.
unserer Partnerin Souad aus #Idlib:
unserer Partnerin Souad aus #Idlib:
Rund um Idlib-Stadt kommen gerade Tausende Menschen an, die
vor den Bombardierungen und vorrückenden Truppen des Assad-Regimes
Richtung Norden fliehen. Weil es in den Häusern keinen Platz mehr gibt,
schlafen die Menschen in der Kälte vor der Türe. Unsere Partner*innen
besorgen und verteilen Matratzen, Decken und Nahrungsmittel, aber ihre
Ressourcen sind begrenzt. Souad ist selbst erst vor Kurzem aus Kafranbel
hierher geflohen
Noch viel schlimmer dran sind Menschen, die nicht fliehen können, weil sie kein Auto haben und kein Geld für Fahrer und Benzin. Die Verzweiflung der zurück gebliebenen Menschen ist kaum auszuhalten, selbst wenn man sie nur von Ferne in den Sozialen Medien mitbekommt. Wer jetzt noch nach Maraat al Numan oder andere Orte an den Frontlinien fährt, um Leute rauszuholen, riskiert selbst sein Leben. Es gibt aber tatsächlich Leute, die das tun.
Noch viel schlimmer dran sind Menschen, die nicht fliehen können, weil sie kein Auto haben und kein Geld für Fahrer und Benzin. Die Verzweiflung der zurück gebliebenen Menschen ist kaum auszuhalten, selbst wenn man sie nur von Ferne in den Sozialen Medien mitbekommt. Wer jetzt noch nach Maraat al Numan oder andere Orte an den Frontlinien fährt, um Leute rauszuholen, riskiert selbst sein Leben. Es gibt aber tatsächlich Leute, die das tun.
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