Idlib: Flüchtlinge versinken im Schlamm


"Wir versuchen einfach auch mit den kleinsten Beträgen, die wir erhalten, etwas zu bewirken!"

Die humanitäre Situation gerät in Idlib außer Kontrolle. Unsere Partnerinnen Huda und Souad aus Idlib-Stadt beschreiben den täglichen Kampf ums Überleben und warum die Situation schlimmer ist als in Ost-Ghouta vor zwei Jahren.


Kälte und Regen verschärfen die prekäre humanitäre Situation massiv.
Innerhalb Idlib sind mittlerweile 235.000 Menschen auf der Flucht. Die meisten Menschen fliehen nach Norden: In die Städte Ariha, Idlib und Saraqeb oder in bereits überfüllte Camps an der türkischen Grenze. Unsere Partner*innen versuchen auch mit den kleinsten Beträgen, die sie erhalten, etwas zu bewirken. Unsere Partnerin Huda vom Frauenzentrum in Idlib-Stadt ist in den vergangenen Tagen mit einer kleinen Gruppe Freiwilliger unterwegs, um bei der Versorgung der Flüchtenden aus Maret Al-Numan zu helfen.
„Wir haben zum Beispiel auf den Straßen Brot verteilt. Die Situation ist extrem schlecht: Im Sommer konnten sich die Menschen bei Bombenangriffen noch auf die Felder flüchten und dort relativ unbeschadet längere Zeit überstehen.

Jetzt ist es extrem kalt und es regnet die ganze Zeit – viele der flüchtenden Familien, die ich bei unseren Hilfseinsätzen gesehen habe, leben momentan einfach in ihren Autos.
Alle kämpfen mit der Nässe, die Kinder haben durchgeweichte Kleidung. In den Städten und in den Camps gibt es kaum noch Platz bzw. die Camps versinken vielerorts momentan auch einfach im Schlamm und die wenigen Wohnungen sind für normale Menschen nicht bezahlbar.
Wir versuchen alles, um ihnen irgendwie beizustehen – ich werde zum Beispiel eine Familie aus Maret Al-Numan und Saraqeb in meiner eigenen Wohnung unterbringen.“

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