Internationale Medizindelegation in Rojava
Seit drei Tagen hält sich eine international besetzte medizinische
Delegation in Rojava auf, um akut Hilfe zu leisten. Die Ärzt*innen
berichten von andauernden Kämpfen und Verstößen der Türkei gegen die
Waffenruhe.(Wir halten diese Nachricht für um so bemerkenswerter, als andererseits westliche Journalisten jetzt Rojava verlassen, weil sie Repressionen seitens des Assad-Regimes befürchten, dessen Truppen jetzt in Rojava einrücken. Red.)
Am 22. Oktober traf eine internationale Medizindelegation in Rojava ein. An der Delegation nehmen acht Mediziner*innen aus Schweden, Dänemark, der Schweiz und Deutschland teil. Nachdem alle NGOs seit Beginn der völkerrechtswidrigen Invasion der Türkei in Nord- und Ostsyrien das Land verlassen haben, will sich die Delegation vor Ort über die humanitäre Situation informieren und medizinische Nothilfe leisten.
Nach der offiziellen Begrüßung durch die Gesundheitsbehörden teilte sich die Gruppe auf: Während ein Teil im Krankenhaus in Qamişlo arbeitet, reiste ein anderer Teil der Gruppe weiter nach Til Temir, um im dortigen Krankenhaus das lokale Personal bei der Versorgung von Notfallpatienten zu unterstützen.
Die Mediziner*innen berichten von andauernden Kämpfen in der Region, die Verstöße der Türkei gegen die Waffenruhe sind unmittelbar wahrnehmbar: Verletzte werden eingeliefert und versorgt, manchmal sind die Luftangriffe in der Umgebung zu spüren und zu sehen.
„Wir fordern eine sofortige Einstellung der Kampfhandlungen seitens der Türkei und die Beendigung der Invasion. Wir fordern die internationale Gemeinschaft und die Länder Europas auf, den völkerrechtswidrigen Angriff der Türkei auf die Völker Nord- und Ostsyriens zu verurteilen und solange spürbare Sanktionen gegen die Türkei zu verhängen, bis sie sich aus den besetzten Gebieten in Syrien zurückzieht. Darunter fallen nicht nur die aktuell okkupierten Gebiete, sondern auch die besetzten Gebiete in Afrin und des sogenannten ‚Schutzschild-Euphrat‘. Wir fordern insbesondere die Bundesrepublik auf, nicht nur Lippenbekenntnisse abzugeben, sondern sofort die militärische und wirtschaftliche Hilfe für die Türkei einzustellen“, so die Forderungen der Delegation.
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